Saison 2019/20 Alle Konzertreihen, Festivals und Schwerpunkte - die Saison 2019/20 im Überblick

Die Saison 2019/20 im Überblick

Mirga Gražinytė-Tyla
Mirga Gražinytė-Tyla © Frans Jansen

Orchester aus aller Welt

Auch in der Saison 2019/20 geben sich rund 40 internationale Top-Klangkörper die Klinke in die Hand. Viele der besten Orchester der Welt sind bereits Stammgäste im Großen Saal. So gibt es ein Wiedersehen mit den Philharmonikern aus Wien, Berlin und München, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Concertgebouw Orchester Amsterdam. Elbphilharmonie-Debüts feiern unter anderem Orchester aus San Francisco, Pittsburgh, Oslo und Stockholm. Das NDR Elbphilharmonie Orchester begrüßt seinen neuen Chefdirigenten Alan Gilbert, die Symphoniker Hamburg bleiben als Residenzorchester der Laeiszhalle treu.

Britain Calling
Britain Calling © Madrugada Verde

Festivals und Schwerpunkte

Mirga Gražinytė-Tyla, die charismatische Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra steht mit vier Konzerten im Zentrum des Festivals »Britain Calling«, bei dem es um englische Musik der letzten 100 Jahre geht. Zwei Komponistenportraits gelten dem Schostakowitsch-Zeitgenossen Mieczysław Weinberg und dem griechisch-französischen Klangarchitekten Iannis Xenakis. Manfred Eicher, Gründer und Chef des Münchner Labels ECM präsentiert seine persönliche Lieblingsprojekte und bei »Ganz Wien« geht es um die Abgründe Wiener Musik abseits der Klassik. Das Osterfestival »Seidenstraße« lädt dazu ein, die Musik entlang der rund 6.500 Kilometer langen Handelsroute kennenzulernen und das »5. Internationale Musikfest Hamburg«, dessen Programm wieder im November erscheint, widmet sich dem Thema »Glauben«.

Alan Gilbert
Alan Gilbert © Peter Hundert

Dirigenten im Fokus

Einige der spannendsten Dirigenten und Dirigentinnen unserer Zeit sind gleich mehrfach mit ihren eigenen oder anderen Klangkörpern zu Gast. Andris Nelsons bringt anlässlich des Beethovenjahres 2020 die neun Sinfonien des Komponisten auf die Bühne, Mirga Gražinytė-Tyla feiert den 100. Geburtstag des City of Birmingham Symphony Orchestra. Thomas Hengelbrock beginnt mit seinen Balthasar-Neumann-Ensembles eine neue Konzertreihe in Hamburg. Mit dem Festival »Klingt nach Gilbert« feiert der NDR den Antritt seines neuen Chefdirigenten. François-Xavier Roth zählt zu den vielseitigsten Dirigenten der Gegenwart – in dieser Saison ist er mit drei sehr unterschiedlichen Orchestern zu Gast. Und Iván Fischer dirigiert vier Konzerte seines Budapest Festival Orchesters mit den Beethov´schen Klavierkonzerten (Solist: András Schiff) und viel Musik von Antonín Dvořák.

Eva Reiter
Eva Reiter © Moritz Schell

Aktuelle Musik

In einem Konzerthaus, dessen Architektur so visionär ist wie die der Elbphilharmonie, gehört Neue Musik zum Kernbereich des Programms. Die Koreanerin Unsuk Chin ist in der kommenden Saison Residenzkomponistin beim NDR Elbphilharmonie Orchester, Sofia Gubaidulina wird beim »Internationalen Musikfest Hamburg« im Fokus stehen. Der österreichischen Komponistin Eva Reiter ist ein Portrait gewidmet: Reiter schreibt originelle, elektronisch verfremdete Musik, hat ihre Wurzeln jedoch in der Alten Musik und spielt Viola da gamba und Bassblockflöte. Die Projekte des Hamburger Ensembles Decoder sind immer einen Besuch des Elbphilharmonie-»Unterdecks« wert.

Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven © Joseph Karl Stieler

Beethovenjahr 2020

Er gilt nicht umsonst als Titan der Musikgeschichte: Ludwig van Beethoven, geboren am 17. Dezember 1770, führte fast alle musikalischen Gattungen zur Perfektion, vollendete so die Klassik und stieß das Tor zu Romantik und Moderne weit auf. Die größten Interpreten unserer Zeit feiern (teils saisonübergreifend) seinen 250. Geburtstag: Andris Nelsons und die Wiener Philharmoniker mit seinen neun Sinfonien, Igor Levit mit allen Sonaten und Thomas Hengelbrock mit einer Rekonstruktion des vierstündigen Akademie-Konzerts von 1808. François-Xavier Roth überträgt diese Idee in die Gegenwart und nennt sein Konzert »Beethoven-Akademie 2020«.

Artemis Quartett
Artemis Quartett © Felix Broede

Kammermusik und Liederabende

Besonders gut geeignet für Kammermusik und Liederabende sind jeweils die Kleinen Säle der Elbphilharmonie und Laeiszhalle. Im intimen Ambiente rückt man noch näher an die Künstler heran und kann die Interaktion auf der Bühne besonders gut verfolgen. In der Elbphilharmonie sind famose Streichquartette wie das Artemis Quartett – in neuer Besetzung – und mit Anna Prohaska und Anne Schwanewilms herausragende Liedinterpreten zu erleben, während im Kleinen Saal der Laeiszhalle große Solisten in wechselnden Besetzungen zu erleben sind.

Emőke Baráth
Emőke Baráth © Szofi Raffay

Alte Musik

Mit historischen Instrumenten und authentischen Spieltechniken den Klang vergangener Epochen zum Leben zu erwecken und hörbar zu machen – das hat sich die im Großen Saal der Laeiszhalle beheimatete Reihe »Das Alte Werk« auf die Fahnen geschrieben. Doch auch in der Elbphilharmonie macht sich Alte Musik wunderbar: »Eine barocke Odyssee« verspricht beispielsweise das französische Spezialistenensemble Les Arts Florissants. Ein Schwerpunkt zu Georg Friedrich Händel bietet gleich fünf seiner Opern und Oratorien mit absoluten Expertenensembles.

William Youn
William Youn © Irene Zandel

Klavierabende

Dieses Instrument ist so vielseitig, dass es ein ganzes Orchester ersetzen kann: das Klavier. Lang ist die Liste der hochkarätigen Pianisten, die Hamburg in dieser Saison besuchen. Die Reihe »Meisterpianisten« ist traditionell im Großen Saal der Laeiszhalle zu Hause – auch 2019/20 spielen hier Klaviervirtuosen wie Piotr Anderszewski, Anna Vinnitskaya und Yuja Wang. Zudem sind in der Elbphilharmonie Größen wie Jan Lisiecki, Grigory Sokolov und Igor Levit zu erleben. Letzterer spielt – saisonübergreifend – Beethovens sämtliche 32 Sonaten. Streng thematisch programmiert ist nach wie vor die Reihe »Pianomania« im Kleinen Saal, die sich in dieser Saison stilisierten Tanzkompositionen widmet. 

Anna Prohaska
Anna Prohaska © Harald Hoffmann

Oper und Oratorium

Neben Weltklasse-Orchestern sind in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle auch Weltklasse-Sänger und -Chöre zu Gast. Die Bandbreite der Opern und Oratorien im Programm reicht vom Barock bis ins 21. Jahrhundert – Tan Duns »Buddha Passion« entstand erst 2018.  Bachs »Matthäus-Passion« unter Philippe Herreweghe fehlt ebenso wenig wie Berlioz' »La damnation de Faust«. Beim »Internationalen Musikfest Hamburg« erklingt unter Kent Nagano gleich dreimal »Saint François d'Assise«, Messiaens einzige Oper. Janáčeks Oper »Kát'a Kabanová« gibt es als konzertante Aufführung von der Tschechischen Philharmonie unter Jakub Hrůša.

Carla Bley Trio
Carla Bley Trio © unbezeichnet

Jazz

Das Jazzprogramm in Elbphilharmonie und Laeiszhalle lässt das Herz all jener höher schlagen, die in Sachen improvisierte Musik auf dem aktuellsten Stand der Dinge sein wollen. Die Reihe »Jazz Piano« ist weiterhin in der Laeiszhalle zu Hause – hier sind u.a. Shai Maestro und Fred Hersch zu Gast. »Jazz at the Phil« holt wieder Größen wie Brad Mehldau, Hiromi und Chick Corea, teils mit Ensemble, in den Großen Saal der Elbphilharmonie. Im Jazz-Programm sind zudem erfreulich viele Frauen vertreten: Sylvie Courvoisier, Carla Bley, Julia Kadel u.a.

Fatoumata Diawara
Fatoumata Diawara © Aida Mulumeh

Weltmusik

Aus aller Herren Länder sind Musiker ganz unterschiedlicher Genres in die »Weltphilharmonie« eingeladen – musikalische Reisen um den Globus ermöglichen die Reihen »Klassik der Welt« und »Around the World«. Die buddhistische Nonne Kyokuyo Okada besingt im »Heike«-Epos das Leben berühmter Samurai. Gesellschaftskritische Songs kommen von der Malierin Fatoumata Diawara – Beschneidung und Flucht vor arrangierter Ehe sind ihre Themen. Mariza bricht die Grenzen des Fado auf, die Canzoniere Grecanico Salentino bringen die Klangtradition Apuliens ins 21. Jahrhundert und Gulzoda Khudoynazarova ist mit dem traditionellen Gesangszyklus Shashmaqam zu erleben.

Iveta Apkalna
Iveta Apkalna © Peter Hundert

Orgel pur

»Dieser Klang umarmt die Leute« schwärmt Iveta Apkalna vom größten Instrument der Elbphilharmonie, das sie als Titularorganistin betreut. Gleich sechsmal nimmt sie in dieser Saison am Spieltisch Platz, um den Großen Saal mit Klang zu fluten – davon einmal im Rahmen der vierteiligen Aboreihe »Orgel pur«, die auch die Meisterorganisten Wayne Marshall, László Fassang und Vincent Dubois präsentiert.

Elfi-Babykonzert
Elfi-Babykonzert © Claudia Höhne

Junge Ohren auf

Gute Musik für alle, heißt auch: gute Musik für junge Ohren. Die Elbphilharmonie bietet eine Vielzahl von Kinderkonzerten, Workshops und Rahmenprogrammen rund um das Musikprogramm, um die ganze Welt der Musik zu entdecken. Besonderen Wert wird dabei auf eine aktive Teilnahme gelegt, nach dem Motto »Mitmachen bringt mehr Spaß als danebensitzen«.

Rund um die Konzerte

Konzerteinführungen, Livestreams und das Elbphilharmonie Magazin – rund um die Konzerte gibt es viele Möglichkeiten, sich intensiv mit der Musik, den Künstlern und der Elbphilharmonie zu beschäftigen. Vor vielen Konzerten finden locker und sachkundig aufbereitete Einführungen statt. Im Elbphilharmonie Blog verpassen Sie keinen Livestream und finden spannende Hintergrundgeschichten. Das Elbphilharmonie Magazin bietet dreimal im Jahr tiefgehende Artikel zu den Programmschwerpunkten und exklusive Blicke hinter die Kulissen. Unter »Elbphilharmonie+« finden Sie Seminare, Workshops und horizonterweiternde Konzerte.

Mariss Jansons
Mariss Jansons © Peter Meisel

Elbphilharmonie Abonnements

Die facettenreichen Elbphilharmonie Abonnements bieten für alle etwas: In den Abos 1-4 finden sich große Sinfonik, barocke Arien, renommierte Orchester aus der ganzen Welt, erstklassige Solisten und charismatische Dirigenten und Dirigentinnen. Wer vielleicht noch Berührungsängste mit klassischer Musik hat, wählt »Elbphilharmonie für Einsteiger«. Die Abonnements für Abenteurer und Kenner bieten höchst spannende Programme fernab des Mainstreams. Fans von Jazz und Weltmusik kommen bei »Jazz at the Phil« und »Around the World« auf ihre Kosten. In jedem Fall bieten die Abonnements nicht nur eine Ersparnis gegenüber dem Kauf von Einzeltickets – sondern auch die Möglichkeit, in kuratierten Programmen über den musikalischen Tellerrand zu blicken.