Mieczysław Weinberg

Schwerpunkt zum 100. Geburtstag des polnischen Komponisten

Mieczysław Weinberg
Mieczysław Weinberg © Olga Rakhalskaya

Kaum ein anderer Komponist wurde in jüngster Zeit so nachhaltig wiederentdeckt wie Mieczysław Weinberg. Stand der sowjetische Komponist polnisch-jüdischer Herkunft auch lange Zeit im Schatten seines Freundes Dmitri Schostakowitsch – spätestens seit der spektakulären Uraufführung seiner Oper »Die Passagierin«, die 2010 mit 42 Jahren Verspätung bei den Bregenzer Festspielen vorgestellt wurde, ist Weinberg kein Geheimtipp mehr und findet sich immer häufiger auf den internationalen Spielplänen. Die Elbphilharmonie widmet dem Komponisten, der am 8. Dezember 2019 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, nun einen eigenen Schwerpunkt.

Zu Schostakowitsch pflegte Weinberg ein besonders inniges Verhältnis: Die beiden spielten einander ihre neuesten Stücke vor und inspirierten sich gegenseitig. Doch auch wenn die musikalische Sprache der Komponisten unverkennbar miteinander verwandt ist, entwickelte Weinberg einen sehr persönlichen Stil, der einerseits im spätromantischen Duktus gehalten ist, andererseits durch eine klare, geradezu klassische Architektur besticht.

Er selbst betonte stets die melodische Komponente, »da sie jedem Stück ein individuelles Gesicht gibt«. Der Schwerpunkt legt einen Fokus auf das kammermusikalische Schaffen Weinbergs. So erklingen sämtliche Streichquartette des Komponisten, je ein Klaviertrio und –quintett sowie weitere Werke für (Kammer-)Orchester.