Alexandre Kantorow und Tom R. Schulz

Elbphilharmonie Talk mit Alexandre Kantorow

Der junge Klavier-Star Alexandre Kantorow im Gespräch über seinen Werdegang, seine liebsten Komponisten – und natürlich seinen legendären Olympia-Auftritt (auf Englisch).

Innerhalb von fünf Minuten zum Weltstar – auch außerhalb der Musikwelt: 2024 spielte der junge Pianist Alexandre Kantorow im strömenden Regen bei der Pariser Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele auf einer Brücke über der Seine »Jeux d’eau« von Maurice Ravel. 1,5 Milliarden Zuschauer sollen es gewesen sein, die die Zeremonie am Bildschirm verfolgten. In der Musikwelt selbst ist Alexandre Kantorow natürlich schon seit einigen Jahren ein ganz großer Name.

Als Residenzkünstler gestaltet der Franzose in der Saison 2024/25 gleich mehrere Konzerte in Elbphilharmonie und Laeiszhalle. Im »Elbphilharmonie Talk« vor seinem ersten Solo-Rezital im Großen Saal befragt Elbphilharmonie-Kollege Tom R. Schulz ihn natürlich zu Olympia, außerdem erzählt Alexandre Kantorow von seiner Kindheit, von seinen Erlebnissen hinter den Kulissen des prestigeträchtigen Tschaikowsky-Wettbewerbs und von seiner Verehrung für den Jazzer Keith Jarrett.

Alexandre Kantorow in der Elbphilharmonie

Als Residenzkünstler gestaltet Alexandre Kantorow in der Saison 2024/25 gleich mehrere Konzerte in Hamburg.

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Alexandre Kantorows Karriere ist seit dem Jahr 2019, als er den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewann, ein einziges, klug orchestriertes Crescendo – auch in der Elbphilharmonie. Seit seinem ersten Auftritt in einem »Slow Music« genannten Osterkonzert mit Teodor Currentzis vor bald drei Jahren im Großen Saal war der junge französische Virtuose wiederholt im Haus zu Gast, unter anderem in der Top-Nachwuchs-Reihe FAST LANE. In der Saison 2024/25 ist er bereits Artist in Residence mit fünf übers Jahr verteilten Konzerten. Anderthalb Jahre nach seinem Rezital im Kleinen Saal verkaufte er im November 2024 den Großen Saal mit einem Soloprogramm aus, von dem das »Hamburger Abendblatt« hinterher schrieb, es hätte genug Noten für zwei Konzerte enthalten.

Im Gespräch erweist er sich als ebenso feinnerviger wie bodenständiger, verbindlicher und von Allüren freier Künstler mit einigem Humor. Mit gebührender Distanz lässt er das olympische Regenabenteuer aus Paris Revue passieren und berichtet über die extremen Bedingungen des Tschaikowsky-Wettbewerbs mit einem Finalkonzert bis drei Uhr früh. Er erzählt von einer intensiven und lehrreichen Klavierstunde bei Daniel Barenboim, denkt über seine Vorliebe für Komponisten wie Liszt, Brahms oder Beethoven nach und bekennt seine Verehrung für Keith Jarrett.

Und Alexandre Kantorow korrigiert auch einen falschen Eindruck, den der deutsche Wikipedia-Artikel über ihn im Hinblick auf seine musikalische Sozialisation vermittelt. Da wird der Vater gepriesen, der Geiger und Dirigent Jean-Jacques Kantorow, die Mutter aber mit keinem Wort erwähnt. Dabei war sie es, eine Geigerin, die dem Sohn entscheidend bei seiner musikalischen Entwicklung als Kind half. Und es gelassen ertrug, dass seine vermeintliche Naturbegabung an der Geige sich als großer Irrtum erwies: »Als ich das erste Mal Geige spielte, klappte alles. Aber dann wurde ich von Tag zu Tag schlechter.«

Elbphilharmonie Session: Alexandre Kantorow im Elbphilharmonie-Flügellager

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