Not macht erfinderisch: Während die Konzertsäle geschlossen bleiben, nutzt die Elbphilharmonie die Corona-Zwangspause, um die 15 mal 15 Meter große und 25 Tonnen schwere Orgel im Großen Saal zu reinigen. Das ist gar nicht so leicht: Die 4765 Pfeifen sind in und neben den terrassenförmig angeordneten Zuschauerrängen verbaut; ein Großteil des Instruments verbirgt sich sogar hinter den Saalwänden, der »Weißen Haut«. Ein Spektakel, das ganz ohne Publikum auskommen muss – aber dafür nahezu in Echtzeit per Video mitverfolgt werden kann.
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Warum muss die Orgel gereinigt werden?
Die Reinigung der Orgel in der Elbphilharmonie war für die Sommerpause 2021 vorgesehen. Sie findet nun bereits seit 4. Januar 2021 statt und wird während des Lockdowns fortgesetzt. Geplant war sie schon zum Zeitpunkt ihres Einbaus 2016. Damals fanden parallel zur Montage der Orgel noch andere Bauarbeiten im Großen Saals statt, die zu Staubemissionen führten. Im Interesse eines zeitgerechten Abschlusses aller handwerklichen Arbeiten wurde damals verabredet, die Reinigung des Instruments anders als sonst üblich bereits wenige Jahre nach Inbetriebnahme vorzunehmen. Diese Reinigung wird nun vollzogen.
Die Videos werden ab dem 11. Januar 2021 wöchentlich veröffentlicht.
Die Pfeifenputzer :Orgelreinigung in Etappen
Folge 1: Die Orgel wird auseinandergebaut
Folge 2: Die Besonderheiten einer Orgelreinigung
Orgelmania
Erklärungsvideos, Hörtipps und Hintergrundgeschichten: Die Welt der Orgel in 12 Stationen.
»Was an der Orgel komplex ist: Das Instrument ist nicht wie in einer Kirche freistehend – dort könnte man ein großes Gerüst ringsum anbringen –, sondern es gibt die Zuschauerränge, die um das Instrument herum gebaut sind. All die großen Pfeifen, die Windladen, die Gebläse und Bälge verstecken sich dahinter.«
Dominik Haubrichs (Teamleiter beim Aufbau)