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Elbphilharmonie Offstage #10 – Künstler:innen der Zukunft

Was ist die Rolle von Künstler:innen auf Social Media? Darüber sprechen wir mit dem spanischen Pianisten Juan Pérez Floristán.

Elbphilharmonie »Offstage« ist der Podcast rund um Themen abseits des regulären Konzertprogramms der Elbphilharmonie. In dieser Staffel geht es um das Thema Zukunft, natürlich immer in Zusammenhang mit Musik. Passend dazu haben wir in dieser Folge mit dem spanischen Pianisten Juan Pérez Floristán über die Rolle von Künstler:innen auf Social Media gesprochen.

Hinweis: Der Podcast steht nur auf Englisch zur Verfügung
 

Die Folge wurde im März 2022 aufgenommen

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Über den Pianisten Juan Pérez Floristán

Mehrere internationale Auszeichnungen pflastern den Karriereweg des spanischen Pianisten Juan Pérez Floristán. Neben dem Sieg beim Bad Kissinger Klavierolymp 2018 wurde er auch beim renommierten Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv sowie beim Klavierwettbewerb Paloma O’Shea in Santander mit ersten Preisen ausgezeichnet. Sein Spiel zeichnet sich durch ein tiefes Verständnis der Werkarchitektur, Transparenz und Virtuosität aus; neben der deutschen Klassik und Romantik liegt ihm besonders die Musik seiner Heimat am Herzen. Außerdem betreibt er mit Leidenschaft seinen YouTube-Kanal »Tócala otra vez Juan«.

»Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán »Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán © Daniel Dittus
»Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán »Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán © Daniel Dittus
»Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán »Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán © Daniel Dittus
»Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán »Offstage«-Podcastaufnahme mit Juan Pérez Floristán © Daniel Dittus

Zum Hintergrund

Der Pianist Juan Pérez Floristán ist aktiv auf Social Media und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem er regelmäßig Videos hochlädt. In seinem Videoblog gibt er Tipps zum Klavierspiel, erzählt aber auch von seiner Biographie oder räumt mit Mythen über klassische Musik auf. So schafft er einen niedrigschwelligen Zugang zu seiner Musik und erschließt sich mit seinen Videos, die teilweise bis zu 40.000 Clicks generieren, eine neue Zielgruppe.

Die Beziehung zwischen den Sozialen Medien und Künstler:innen ist ambivalent. Viele sehen die Pflege von Kanälen wie Instagram, Facebook und YouTube als lästige Pflicht, die zwar aus Marketinggründen gemacht werden muss, aber von der eigentlichen Kunst abhält. Algorithmen lassen die Nutzer:innen immer tiefer in einen selbstreferenziellen Strudel an Videos und Fotos versinken, in den geschickt Werbung eingebaut ist. Andererseits können die sozialen Medien auch als Sprachrohr dienen und bieten die Chance, in direkten Kontakt mit dem Publikum zu treten, neue Zielgruppen zu erschließen und Inhalte zu teilen. Sollten die Musiker:innen der Zukunft also aktiv auf Social Media sein?

Chancen erkennen

Juan Pérez Floristán steht Social Media durchaus kritisch gegenüber. »Wir alle spielen permanent Rollen, in denen wir uns schnell verlieren können. Es ist wichtig, authentisch zu bleiben, dabei aber nicht zu viel Privates preiszugeben.« Er erkennt in seiner Aktivität auf YouTube und Instagram vor allem eine Chance: Als öffentliche Personen, so der Pianist, sei er zwangsläufig politisch. Er möchte das Gegenstück sein zu den zahlreichen kommerziellen, belanglosen Videoclips, und Inhalte schaffen, die gleichzeitig einen Unterhaltungswert haben. Er möchte als Künstler nahbar sein und den Elfenbeinturm, in dem sich Musiker:innen so oft verstecken, verlassen. Seine Botschaft: »Lasst uns die sozialen Medien sinnvoll nutzen und zu einem besseren Ort machen.«

Text: Anastasia Päßler, Stand: 26.08.2022

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