Die Reihe: Innerviews
Nach innen – in den »Elbphilharmonie Innerviews« sind Künstler:innen auf ihren ganz eigenen Wegen in der Elbphilharmonie unterwegs und lassen dabei ihren Gedanken freien Lauf. Das Ergebnis: Besondere Einblicke in die Räume des Konzerthauses und ein außergewöhnlich persönliches Kennenlernen der Künstler:innen abseits der Bühne.
»Für mich ist es das schönste Gefühl der Welt, auf etwas Neues zu stoßen, das ich nicht direkt verstehen kann, und damit in Resonanz zu gehen«, meint der Pianist und Komponist Conrad Tao, den die »New York Times« jüngst als »großen Künstler mit forschendem Intellekt und offenem Herzen« lobte. Im »Elbphilharmonie Innerview« spricht der junge Amerikaner über die Bedeutung von Musik, philosophiert über ihre evolutionären Vorteile und darüber, was es heißt, einander zu verstehen.
Die Video-Reihe »Elbphilharmonie Innerviews« wird unterstützt von unserem Principal Sponsor Julius Bär.
»Elbphilharmonie Innerview« mit Conrad Tao
»Mit forschendem Intellekt und offenem Herzen« :Conrad Tao im »Elbphilharmonie Innerview«
»Ich habe schon immer Musik gemacht – eigentlich länger als meine Erinnerungen zurückreichen«, meint Conrad Tao, und erzählt von quirligen Geigenklassen in seiner Heimatstadt in Illinois: »30 Kleinkinder, die zusammen auf ihren Instrumenten schrubbeln«. Von der Geige wechselte er früh zum Flügel, studierte Klavier und Komposition, und erntete schon bald zahlreiche Preise. Heute gehört der besonnene und offenherzige Musiker zu den gefragtesten Pianist:innen der jungen Generation.
Als Solist trat er bereits mit bedeutenden amerikanischen Orchestern aus Los Angeles, Chicago, Cleveland und Boston auf. Sein Elbphilharmonie-Debüt feierte er im Sommer 2024 und brachte das Hamburger Publikum mit George Gershwins »Rhapsody in Blue« zum Staunen.

Die Zukunft der klassischen Musik
Auch mit seinen eigenen Kompositionen erobert er derzeit die internationalen Konzert-Programme. Bereits 2018 stand sein erstes groß angelegtes Orchesterwerk direkt beim New York Philharmonic auf den Pulten. Nicht ohne Grund zählt das renommierte »New York Magazine« den 1994 geborenen Musiker also zu der »Art von Künstler:innen, die die Zukunft der klassischen Musik gestalten«.

»Musik ist für mich eine der wichtigsten Möglichkeiten zwischenmenschlicher Verständigung.«
Gegenseitiges Verstehen
»Unsere Fähigkeit zur Resonanz zeugt von einem großen gemeinsamen Kern der Menschen und lässt uns unsere Verscheidenheiten feiern«, erklärt Conrad Tao, und meint dabei nicht nur interkulturelle Begegnungen, sondern auch die non-verbale, emotionale Kommunikation zwischen Musiker:innen auf der Bühne. Sich über sprachliche, kulturelle oder persönliche Grenzen hinweg zu verständigen, ist für ihn »das lebensbejahendste und ergreifendste Gefühl überhaupt«.

»Die verschiedenen Erscheinungsformen zwischenmenschlicher Kommunikation interessieren mich sehr«, erklärt er. Dass Menschen imstande sind, sich zu verständigen, fasziniert ihn auch als Künstler – insbesondere die Rolle der Musik als universelle Sprache: »Ich glaube, dass es irgendwann mal evolutionär vorteilhaft für uns gewesen sein muss, einander zu hören, wahrzunehmen, zu erkennen und zu spüren, was jemand mitteilen will. Für mich ist Musik dabei eine der wichtigsten Möglichkeiten.«