Bernd Richard Deutsch

Neu gehört: Bernd Richard Deutsch

Fragen an die Komponist:innen des Neue-Musik-Festivals »Elbphilharmonie Visions«

Der Klang der Gegenwart im Großen Saal: Beim Festival »Elbphilharmonie Visions« steht ausschließlich zeitgenössische Musik auf dem Programm. Das ist nicht nur musikalisch spannend, sondern bietet auch die großartige Chance, den Komponist:innen Fragen zu ihren Werken und zum Komponieren selbst zu stellen. Wie funktioniert Komponieren überhaupt? Haben sie vorher schon eine konkrete Vorstellung von dem Werk oder entsteht es erst beim Schreiben? Was für eine Rolle spielt die Umgebung? Und was wünschen sie sich für ihre Musik?

Davon berichten die Komponist:innen des Festivals in Kurzinterviews – in dieser Ausgabe mit dem österreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch, dessen brandneue Vertonung von Goethes Gedicht »Urworte« beim Eröffnungskonzert auf dem Programm steht.

Wie klingt Bernd Richard Deutsch?

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Bernd Richard Deutsch
Bernd Richard Deutsch Bernd Richard Deutsch © Stefanie Luger

Was inspiriert Sie als Komponist? Welche Rolle spielt das Außermusikalische?
Potentiell kann alles für mich Inspiration sein, auch das Außermusikalische. Vor allem Literatur und bildende Kunst, aber auch die Natur und Alltagsereignisse, -klänge und -geräusche können inspirierend auf mich wirken.
 

Ist Ihre innerliche Vorstellung von einem Werk schon ausgeprägt, ehe Sie sich daran machen, es zu komponieren?
Nicht bis ins letzte Detail. Am Beginn stehen eine Vision der Klanglichkeit eines Stücks sowie einzelne konkrete Ideen, Motive, Harmonien etc. Oft kann ich schon längere Abschnitte innerlich voraushören, und ich versuche immer, so früh wie möglich einen Überblick über die Gesamtform zu bekommen.
 

Wie würden Sie den Klang unserer Zeit beschreiben?
Äußerst vielfältig und bunt, da es eine allgemein verbindliche Ästhetik nicht mehr gibt. Individualität ist gefragt.
 

Was braucht zeitgenössische Musik, um die Liebe des Publikums zu gewinnen?
Viel Herzblut, Körperlichkeit, Rhythmus, Harmonik, Melos, und eine nachvollziehbare Architektur.


Was möchten Sie dem Publikum über Ihr Werk mit auf den Weg ins Konzert geben?
Die Lampe harrt der Flamme, die entzündet. (Goethe)

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