Alle zwei Jahre versammelt die »Elbphilharmonie Jazz Academy« den internationalen Spitzen-Nachwuchs des Jazz in Hamburg. Ausgewählt aus über 150 Bewerber:innen aus aller Welt kommen im August 2025 dafür 16 junge Jazz-Talente in die Elbphilharmonie. Zu der intensiven Woche mit Coachings und Jam-Sessions gehören auch zwei öffentliche Talk-Veranstaltungen – und als besonderes Highlight: ein gemeinsames Abschlusskonzert im Großen Saal, das auch im Livestream verfügbar ist.
Die Leitung der hochkarätigen Masterclass wechselt für jede Ausgabe. Zusammen mit einer ganzen Riege großer Jazzmusiker:innen übernimmt sie dieses Mal der Saxofonist Donny McCaslin, der für seine Zusammenarbeit mit David Bowie an dem Album »Blackstar« weltberühmt ist.
Dozent:innen der Jazz Academy 2025
Donny McCaslin saxophone, artistic director
Gerald Clayton piano
Django Bates piano, arrangement
Jorge Roeder bass
Allison Miller drums
Jen Shyu vocals, composition
Die Teilnehmenden 2025
Trumpet
Daniel Migliosi
Saxophone
Coleman Rose
Trombone
Carlotta Armbruster
Guitar
Kateřina Hošková, Lucas Brum
Piano
Lukas Langguth, Tim Scherer, David van der Grinten
Bass
Ton Felices Giralt, Manuel Luque Regodón, Morten Østerlund Larsen
Drums
Jens Emil Jensen, Kabelo Mokhatla, Orélio Paladini
Vocals
Ava Alami, Flora de Geus
... aus aller Welt

Daniel Migliosi :Trumpet

Der preisgekrönte luxemburgische Trompeter Daniel Migliosi studierte zunächst erfolgreich klassische Trompete – und das schon während seiner Schulzeit. Im Anschluss wechselte er an die Musikhochschule in Köln und fand dort seinen Weg zum Jazz. Im Rahmen des »WDR Composers Fellowship« arbeitete er regelmäßig mit der WDR Bigband.
Vielseitig ausgebildet, ist der 2004 geborene Daniel Migliosi heute in verschiedenen kleinen und großen Formationen unterwegs. Nach seinem Debütalbum »Left On Scene« (2022) legte er schon zwei Jahre später mit seinem gefeierten Quintett-Album »On The Edge« nach.
»Ich freue mich auf eine intensive Woche mit einigen meiner Heroes als Dozent:innen. Und ich freue mich, andere Musiker:innen kennenzulernen, mit denen ich hoffentlich in Zukunft noch viel zu tun haben werde.«
Coleman Rose :Saxophone

Der US-amerikanische Saxofonist und Komponist Coleman Rose erntete in den vergangenen Jahren gleich mehrere Preise und Stipendien. Als Sideman ist er in diversen Projekten aktiv, mit seinem eigenen Quintett veröffentlichte er bereits zwei erfolgreiche Alben.
Der in Boston geborene Musiker lebt derzeit in New York, wo er an der renommierten Manhattan School of Music studiert. Seinen Bachelor absolvierte er in Oberlin (Ohio), wo er wichtige Impulse von Lehrer:innen wie Gary Bartz, Gerald Cannon und Eddie Henderson bekam.
»Es ist so spannend, die eigene Musik in eine neue Runde mitzubringen. Manchmal können neue Musiker:innen diese Kompositionen ganz anders aufgreifen und in eine Richtung bringen, die man selbst nicht erwartet hätte. Das ist echt wertvoll!«
Carlotta Armbruster :Trombone

Die Posaunistin Carlotta Armbruster ist vor allem in der Kölner Jazz-Szene unterwegs, aber auch deutschlandweit ist sie sowohl in eigenen als auch in diversen anderen Projekten aktiv. In den Jahren 2023/24 war sie Mitglied des Bundejazzorchesters sowie des Euroradio Jazzorchestras. Ihr stilistisches Spektrum reicht von frei improvisierter Musik über intime Duo- und Triobesetzungen bis zu größeren Ensembles und Bigbands.
Nach einem Vorstudium in ihrer Geburtstadt Stuttgart begann Carlotta Armbruster ihr Bachelorstudium an der HfMT Köln bei Shannon Barnett, Niels Klein und Robert Landfermann.
»Ich freue mich darauf, in der Elbphilharmonie mit ganz vielen verschiedenen Menschen aus verschiedenen musikalischen Kontexten zusammen zu kommen. Man kann dabei so viel voneinander lernen.«
Lucas Brum :Guitar

Der brasilianische Gitarrist, Komponist und Herausgeber Lucas Brum ist als Bandleader in mehreren eigenen Projekten aktiv: Neben seinen europäischen und brasilianischen Quintett-Formationen leitet er auch eine eigene Bigband. 2018 gewann er den bedeutenden Kompositionswettbewerb im Rahmen des brasilianischen »Gramado in Concert«, 2021 erntete er in der Band Lummi einen wichtigen Nachwuchspreis der südamerikanischen Jazz-Szene. Derzeit lebt Lucas Brum in Hamburg, als Herausgeber veröffentlicht er Notenausgaben in Europa, Brasilien und den USA.
»Ich freue mich so darauf, Musiker:innen, deren Musik ich seit Jahren höre, zu treffen und von ihnen zu lernen!«
Kateřina Hošková :Guitar

Die tschechische Gitarristin und Komponistin Kateřina Hošková ist gerade nach einem Auslandssemester am Pariser Konservatorium wieder nach Prag zurückgekehrt. Dort studiert die 24-Jährige an der Musikakademie und erobert die Jazz-Clubs vor allem mit einem Trio-Projekt, in dem sie hauptsächlich Jazz-Standards und eigene Kompositionen spielt.
»Ich will mich in diesem Jahr vor allem auf meine eigenen Kompositionen konzentrieren. Es ist eine riesige Ehre und wichtige Lernerfahrung, in der Elbphilharmonie mit so großen Künstler:innen an meiner Musik zu arbeiten.«
David van der Grinten :Piano

Der in Amsterdam aufgewachsene Pianist und Komponist David van der Grinten hat gerade zwei prägende Jahre in New York verbracht, um dort an der renommierten Manhattan School of Music seinen Master zu machen. Seine Musik zeichnet sich aus durch gesangliche Melodien, tanzbare Rhythmen – und immer eine Note Saudade (Sehnsucht). Er ist regelmäßig auf bedeutenden Jazz-Bühnen zu erleben, darunter das North Sea Jazz Festival, das Paradiso, Bimhuis and das Concertgebouw Amsterdam.
»Ich hatte schon mal kurz die Möglichkeit, mit Gerald Clayton zu arbeiten. Von ihm habe ich gelernt, wie wichtig es ist, das Klavier singen zu lassen. Und ich bin mir sicher, dass ich noch so viel mehr von ihm lernen kann.«
Lukas Langguth :Piano

Der Pianist Lukas Langguth erntete in den vergangenen Jahren mehrere bedeutende Preise, unter anderem den Jungen Münchner Jazzpreis, den Biberacher Jazzpreis und den ersten Platz beim Future-Sounds-Wettbewerb. Der 1999 geborene Musiker spielte im Bundesjugendjazzorchester und im Orchestre des Jeunes de l'ONJ . Zu seinen wichtigsten aktuellen Projekten gehören das Scheugenflug-Langguth-Duo sowie ein vielseitiges Trio mit dem Bassisten Hannes Stegmeier und dem Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Regelmäßig ist er auf bedeutenden Festivals wie beim Jazzfestival Montreaux zu erleben.
Lukas Langguth studierte bei Prof. Rainer Böhm und Prof. Lorenz Kellhuber an der Hochschule für Musik in Nürnberg.
»Was ich lernen will: Mit noch weniger Tönen noch mehr sagen.«
Tim Scherer :Piano

1999 in Tokio geboren, setzte sich Tim Scherer im Alter von 5 Jahren das erste Mal ans Klavier in seinem Elternhaus. Nachdem er nach Deutschland zog, entdeckte er spätestens als Teenager über Auftritte des Landesjugendjazzorchesters in Hamburg seine Liebe zum Jazz. Bald begann er sich selbst nicht nur als Jazzpianist, sondern auch als Arrangeur und Komponist einen Namen zu machen. Seit einigen Jahren gehört zu seinen erfolgreichsten Projekten sein Quartet BLUFF, mit dem er bereits auf bedeutenden Festivals wie dem Elbjazz oder dem JazzBaltica zu erleben war und mit dem er im Herbst 2024 auch schon in der Laeiszhalle für Begeisterung sorgte. Inzwischen wohnt Tim Scherer in Berlin und freut sich ganz besonders, für die Elbphilharmonie Jazz Academy an seinen Schul- und Studienort Hamburg zurückzukehren.
»Einige der Dozent:innen gehören zu meinen größten Vorbildern. Ich hoffe, durch ihren Input nicht nur das bestehende Jazz-Repertoire noch besser zu durchdringen, sondern es vor allem mit meiner eigenen musikalischen Stimme verarbeiten und weiterentwickeln zu können.«
Ton Felices Giralt :Double Bass

In seinen Kompositionen beschriebt der in Amsterdam lebende Kontrabassist Ton Felices Giralt die Gefühle unserer sich ständig verändernden Zeit durch groovige, energiegeladene und futuristische Musik voller Jazz- und Elektronikeinflüsse. Er ist eine feste Größe in der Jazz- und Kreativmusikszene der niederländischen Hauptstadt und tritt international regelmäßig mit Künstler:innen wie David Binney, Miguel Zenón oder Pablo Held auf.
In verschiedenen Formationen und nicht zuletzt auch als erfolgreiche Solo-Act ist er auf bedeutenden Festivals und Bühnen zu erleben, darunter zuletzt bei North Sea Jazz, im Concertgebouw Amsterdam, im Palau de la Música in Barcelona, beim Amsterdam Jazzfest und im Bird's Eye Jazzclub.
2002 in Barcelona geboren, absolvierte Ton Felices Giralt sein Bachelorstudium am Konservatorium in Amsterdam, wo er derzeit ein Masterstudium anschließt.
»Ich liebe es, neue Leute zu treffen und gemeinsam auf einer Bühne zu stehen. Und ich freue mich auf die Arbeit mit den Dozent:innen – als Bassist insbesondere mit Jorge Roeder, der einer meiner Lieblingsbassist:innen überhaupt ist.«
Morten Østerlund Larsen :Double Bass

Geboren in der dänischen Hafenstadt Kolding, zog es den Kontrabassisten Morten Østerlund Larsen für sein Studium zunächst nach Berlin, wo er von Jazz-Größen wie Marc Muellbauer und Greg Cohen unterrichtet wurde. In verschiedenen Formationen tourte er bereits durch Kanada, die USA und verschiedene europäische Länder, und teilte sich dabei die Bühne mit Künstler:innen wie Glenn Patscha, John Schröder und Karen Eng.
Derzeit lebt er in Aalborg, wo er Komposition an der Königlichen Musikakademie studiert.
»Ich freue mich, in der Elbphilharmonie gute Musik mit tollen Leuten zu machen, die ich noch nicht kenne.«
Manuel Luque Regodón :Double Bass

Der in Barcelona lebende Kontrabassist Manuel Luque Regodón tritt europaweit als Bandleader und auch als gefragter Sideman auf. Aufgewachsen in einer kleinen Stadt südöstlich von Madrid, lernte er zunächst Gitarre, erst später Bass. Spätestens bei einem längeren Aufenthalt in Rochester (New York) 2016 entdeckte er den Jazz für sich und spielte als Bassist prompt in einigen lokalen Bands mit. In seiner eigenen Musik verbindet er verschiedene Stile innerhalb des Jazz mit traditioneller Musik, Flamenco und lateinamerikanischer Musik – ein spannender Mix, der auch sein erfolgreiches Debütalbum »Cicatrices« mit seinem ML Quartet prägt.
Manuel Luque Regodón studierte Jazz-Kontrabass zunächst am Conservatorium Maastricht bei Matthias Nowak und John Goldsby. Seinen Master absolvierte er an der ESMUC (Barcelona) bei Horacio Fumero.
»Die Jazz Academy ist eine tolle Chance, Musiker:innen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund zu treffen. Bestenfalls entstehen daraus Kontakte, die über das Programm hinausgehen und zu längerfristigen musikalischen Beziehungen führen.«
Jens Emil Jensen :Drums

Jens Emil Jensen ist ein dänischer Drummer und Komponist mit einem Faible für abgefahrene Rhythmen. Er tritt in verschiedenen eigenen Formationen auf, und spielt nicht zuletzt als Gründer von »Aarhus Jazz Jam« eine wichtige Rolle in der lebendigen Jazz-Szene seiner Heimatstadt Aarhus.
2023 schloss er den international angelegten »Nordic Master in Jazz« ab, für den er in Helsinki, Aarhus und Stockholm studierte.
»Ich freue mich auf neue Inspiration und neue Erfahrungen, die meinen künstlerischen Horizont und meine Tools erweitern.«
Kabelo Mokhatla :Drums

Der in Südafrika geborene Drummer und Komponist Kabelo Mokhatla lebt heute in New York und tritt regelmäßig in bedeutenden Jazz-Clubs auf. Dabei steht er immer wieder gemeinsam mit echten Jazz-Größen auf der Bühne, darunter Nduduzo Makhathini, Terri Lyne Carrington und John Beasley. 2023 veröffentlichte er sein Debüt-Album »The Key to Authenticity«, mit dem er international auf Tour ging.
Während seiner Ausbildung erhielt er wichtige Impulse von Kendrick Scott, John Riley, Obed Calvaire, und Jaleel Shaw.
»Ich sehe in der Academy die Chance, mich in verschiedenen Stilen weiterzubilden und in der Begegnung mit anderen durch Musik und Sprache zu kommunizieren.«
Orélio Paladini :Drums

Orélio Paladini lebt in Paris und ist als Drummer in verschiedenen Projekten aktiv, darunter das Suzanne Ben Zakoun Trio, das Folk-Ensemble Marius & The Needs und mit der Elektropop-Künstlerin Keziah Ma. Der gebürtige Franzose stand bereits mit Musiker:innen wie Zara McFarlane und Riccardo Del Fra auf der Bühne, und war außerdem Mitglied des National Youth Jazz Orchestra unter der Leitung von Laurent Cugny.
Sein Studium absolvierte Orélio Paladini am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, wo er 2024 seinen Master abschloss.
»Ich bin einer großer Fan der einzelnen Dozent:innen der Jazz Academy und ich freue mich wahnsinnig darauf, eine Woche mit ihnen zu arbeiten. Und überhaupt freue ich mich, mit neuen Menschen gemeinsam zu musizieren. Dafür bin ich Musiker geworden.«
Ava Alami :Vocals

Die persisch-italienische Jazzsängerin, Pianistin und Komponistin ist regelmäßig auf bedeutenden Jazz-Bühnen zu erleben, darunter beim Gaeta Jazz Festival oder im Casa dell Jazz in Rom. Nebenbei hat sie bereits zwei erfolgreiche Alben veröffentlicht: Nach ihrem preisgekrönten Debüt-Projekt »Azalea« (2023) legte sie 2025 mit dem spannenden Duo-Album »Candy Cane Snail « nach, auf dem sie gemeinsam mit Vittorio Esposito Jazz, Elektronik und Einflüsse aus der persischen und italienischen Musik verbindet.
Die vielseitig ausgebildete Musikerin absolvierte zunächst ein Studium im klassischen Klavier, bevor sie 2023 ihren Master in Jazz-Gesang am Konservatorium von Frosinone mit Auszeichnung abschloss.
»Ich will in meiner Musik neue Wege erforschen, um Tradition mit Innovation zu verbinden. Und ich freue mich darauf, bei der Jazz Academy meine eigene Technik zu verfeinern, meinen eigenen Sound weiterzuentwickeln und vor allem auch mit vielen tollen Künstler:innen zusammenzukommen.«
Flora de Geus :Vocals

Die Projekte der Pariser Jazz-Sängerin und Komponistin Flora de Geus sind geprägt von einer tiefen Sensibilität für unsere Zeit. Ihre Kompositionen, Texte und Arrangements schöpfen aus einer reichen Palette von Einflüssen, die von Jazz-Legenden wie Carmen McRae bis zu genreübergreifenden Künstler:innen wie Fiona Apple und Noname reichen.
Ihre vielseitige Ausbildung erhielt Flora de Geus unter anderem in Paris, Rotterdam und Basel – drei pulsierende Jazz-Zentren, in denen sie heute als gefragte Künstlerin unterwegs ist.
»Ich will bei der Jazz Academy aus meiner Komfortzone rauskommen und meine Ohren nochmal ganz neu öffnen.«
- Elbphilharmonie Großer Saal
Donny McCaslin / Gerald Clayton / Django Bates / Jorge Roeder / Allison Miller / Jen Shyu / sowie Akademist:innen der Elbphilharmonie Jazz Academy
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