Fokus Mandoline

Adieu, Mauerblümchen-Dasein unter den Zupfinstrumenten: »Fokus Mandoline« feiert die aufregende Vielfalt an Musik, die meisterhafte Interpet:innen dem kleinen, feinen Instrument zu entlocken vermögen

Hamilton de Holanda
Hamilton de Holanda © Felipe Diniz

Die Mandoline, ein knifflig zu spielendes Zupfinstrument mit acht Saiten, wird gern unterschätzt. Dabei ist sie ein wundervolles Soloinstrument, das sich aus der Barockmusik bis zum Bluegrass vorgearbeitet hat. Nun gerät sie mächtig ins Scheinwerferlicht, denn die Deutschen Landesmusikräte haben die Mandoline zum Instrument des Jahres 2023 gekürt. Glänzende Argumente für diese Wahl liefern in der Elbphilharmonie einige der kreativsten und technisch überragendsten Mandolinisten der Welt.

Dass man auf der Mandoline unglaublich mitreißende Solokonzerte abliefern kann, beweist zum Auftakt der US-Amerikaner Chris Thile, der das Publikum der Elbphilharmonie schon mehrfach in Entzücken versetzte. Avi Avital nimmt die Rolle des Instruments im italienischen Barock zum Ausgangspunkt für viele spektakuläre Erweiterungen des Repertoires. In Hamburg gastiert er mit seinem Between Worlds Ensemble und dem Rustavi Choir aus Georgien, die sich mit europäischen und vorderasiatischen Musiktraditionen befassen.

Musikalischen Querverbindungen zwischen Brasilien und Südafrika, die auf die Sklaverei zurückgehen, spüren Hamilton de Holanda, einer der Top-Stars der Música Popular Brasileira, und der Pianist Nduduzo Makhathini in ihrem Programm »Routes of Discovery« nach. Und die klassisch ausgebildete Caterina Lichtenberg gestaltet mit dem Folk-Musiker Mike Marshall ein Programm rund um das Thema Liebe.