Charles Ives

Seiner Zeit weit voraus: einer der außergewöhnlichsten Klangschöpfer der Musikgeschichte im Portrait

Charles Ives
Charles Ives © Halley Erskine

Der 1874 in Connecticut geborene Charles Ives gehört zu den bedeutendsten Komponisten Amerikas. Keine künstlerischen Kompromisse – das war zeitlebens sein Ziel. Deshalb arbeitete er nach dem Kompositionsstudium auch nicht hauptberuflich als Komponist sondern als Versicherungsmakler. Die Versicherungsgesellschaft Ives & Myrick gehörte zeitweise zu den erfolgreichsten ihrer Zeit. Das gab ihm die größtmögliche Freiheit in der Kunst: Denn Charles Ives musste sich nicht an gängige Kompositionsschulen oder Traditionen der europäischen Klassik halten, er verarbeitete stattdessen Geräusche aus dem amerikanischen Alltag zu Collagen – spielende Kinder, bellende Hunde, Flugzeuggeräusche und hupende Autos, aber auch die Musik seiner Zeit wie Ragtimes, Spirituals oder Tanzmusik. Damit schrieb Ives nicht nur Musikgeschichte, er ebnete auch den Weg für Komponistengenerationen nach ihm. Zwei seiner monumentalsten Werke, seine 4. Sinfonie und die »Concord Sonate«, sind nun in einem Themenschwerpunkt in der Elbphilharmonie zu erleben.