When it comes to classical composers, most people think of old masters such as Beethoven and Mozart. But the »Elbphilharmonie Visions« festival demonstrates that contemporary music can also be »just as rich and diverse as humanity itself« (Alan Gilbert). The festival’s programme features only music by contemporary composers. Not only is that musically very exciting, it also offers an amazing opportunity to ask the composers questions about their works and the process of creating them. How do you go about composing? Do you have a concrete idea of the work before you sit down to write it, or does it emerge only when you start? What role do your surroundings play? And what are your hopes for your music?
Wie ausgeprägt ist Ihre innerliche Vorstellung von einem Werk, ehe Sie sich daran machen, es zu komponieren?
Gerade im Fall meiner »Labyrinth«-Kompositionen gilt für mich mehr denn je: Der Weg entsteht im Gehen.
Welche Rolle spielt das Außermusikalische für Ihr Schaffen?
Im Falle von »Towards Paradise« spielte sicherlich die Tatsache der durch die Corona-Pandemie erzwungenen Lockdowns und die Nicht-Begegnungsmöglichkeiten von Menschen eine große Rolle.
Ich wollte dieser ernüchternden Realität etwas Utopisches entgegensetzen.
Beim Festival »Elbphilharmonie Visions« wird zeitgenössische Orchestermusik so kompakt und prominent aufs Programm gesetzt wie wohl in keinem anderen Konzerthaus der Welt – an neun Abenden erklingen 18 Werke von 18 Komponist:innen. Finden Sie das sinnvoll, oder halten Sie das für die falsche Strategie?
Es ist phantastisch! Dennoch bleibt es genauso wichtig, die zeitgenössische Musik weiterhin mit den großen Werken der Vergangenheit zu konfrontieren.
Was braucht die Neue Musik, um die Liebe des Publikums zu gewinnen?
Die Liebe der Musiker:innen zur Musik. Dem kann man sich als Publikum nicht entziehen. Und was die komponierte Musik selbst anbelangt, gilt nach wie vor der Satz Ludwig van Beethovens: »Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen!«
Was wäre Ihr Traum vom Konzertleben – heute und in der nahen Zukunft?
Damit es auch in Zukunft ein interessiertes Publikum gibt, würde dringend eine Verbesserung der Bildung und des Stellenwerts der Kunst in der Gesellschaft Not tun.