Im Kleinen Saal der Elbphilharmonie präsentiert die vielseitige Künstlerin Eva Reiter gemeinsam mit dem Ictus Ensemble Stücke aus ihrem Programm »Darker than Black«, das sich bittersüßer Musik aus Renaissance und Gegenwart widmet.
Die Künstler
Leichtfüßig bewegt sich Eva Reiter zwischen zwei Welten: der Vergangenheit und der Gegenwart. Die gebürtige Wienerin studierte Gambe und Blockflöte, beides Instrumente der Alten Musik, ist als mehrfach ausgezeichnete Komponistin aber vor allem in der zeitgenössischen Musik zu Hause. Diese beiden Pole verbindet sie gemeinsam mit der österreichischen Sopranistin Theresa Dlouhy und dem belgischen Gitarristen Tom Pauwels vom Ictus Ensemble in der Produktion »Darker than Black«, in der sie einen Bogen über die Epochen spannt. Eva Reiter war Residenzkünstlerin der Elbphilharmonie in der Saison 2019/20.
Die Musik
»Darker than Black« ist ein schaurig-schönes Programm über die Melancholie – oder auch die schwarze Galle, wie sie in der Antike genannt wurde. Überwog der Anteil an schwarzer Gallenflüssigkeit im Körper, so glaubte man damals, drohte den Unglückseligen die sogenannte »Trägheit des Herzens«. Mit diesem düsteren Gemütszustand beschäftigen sich die Stücke »What greater grief« von Tobias Hume (ca. 1569–1645) und »Nights« von Burkhard Stangl (*1960), deren Texte durchtränkt sind von Tränen, Seufzern und Schwermut.
Der Ort
Der Kleine Saal der Elbphilharmonie sorgt mit seiner wellenförmig gefrästen Eichenholzverkleidung und den 550 Plätzen für eine intime Atmosphäre und einen warmen Klang. Im Gegensatz zum Großen Saal hat der Raum eine klassisch rechteckige »Schuhschachtel«-Form und lässt sich flexibel den unterschiedlichen Nutzungen anpassen. Für die Elbphilharmonie Session mit Eva Reiter wurde der Saal in ein schummriges Schwarz-Weiß getaucht und steht damit in perfektem Einklang mit dem Programm »Darker than Black«.

Zur Reihe
Für die Elbphilharmonie Sessions nehmen Künstler exklusive Musikvideos in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle auf – manchmal auch abseits der Bühnen, an ungewöhnlichen Orten. So sehen die Konzerthäuser von innen aus. Und so klingen sie.
Text: Anastasia Päßler, Stand: 24.01.2020
Fotos: Daniel Dittus, Gilda Fernandez
- Kampnagel K2
Experimentelle Oper von Eva Reiter und Michiel Vandevelde – Internationales Musikfest Hamburg
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