Die Laeiszhalle
Fixpunkt der Musikstadt Hamburg: 1908 feierlich eingeweiht, gehen auch heute noch Stars der Musikwelt in der Laeiszhalle ein und aus
Programm & TicketsDas erste Haus am Platze
Über 100 Jahre lang war die Laeiszhalle in Sachen Musik in Hamburg das erste Haus am Platze. Das Konzerthaus wurde 1908 eröffnet und konnte bald schon Komponisten wie Richard Strauss, Sergej Prokofjew, Igor Strawinsky oder Paul Hindemith begrüßen, die hier eigene Werke dirigierten. In epochalen Konzerten erlebte das Publikum angehende Weltstars wie den 12-jährigen Yehudi Menuhin oder den jungen Vladimir Horowitz sowie Legenden wie Maria Callas.
Auch nach der Eröffnung der Elbphilharmonie 2017 bleibt der Große Saal der Laeiszhalle einer der besten philharmonischen Konzertsäle Europas. Die Symphoniker Hamburg geben hier als Residenzorchester regelmäßig Konzerte, viele weitere Orchester, Chöre und Veranstalter sorgen für ein vielseitiges Programm. Auch Pianisten von Weltrang wie Grigory Sokolov und Martha Argerich oder Sänger wie Cecilia Bartoli und Jonas Kaufmann schwören auf den Saal mit seiner exzellenten Akustik und seinem besonderen Ambiente.
Elbphilharmonie und Laeiszhalle werden unter einer gemeinsamen Generalintendanz geführt.
Wer die spannendsten Ecken der Laeiszhalle kennenlernen will, kann das Haus online selbst entdecken.
Komplizierte Schreibweise, einfache Aussprache: Laiß
Namensgeber des Hauses ist der Hamburger Reeder Carl Heinrich Laeisz (1828–1901). Er hatte testamentarisch verfügt, dass seine Firma F. Laeisz den Betrag von 1,2 Millionen Mark stiften und damit den Bau »einer würdigen Stätte für die Ausübung und den Genuss edler und ernster Musik« ermöglichen solle.
Seine Witwe Sophie Christine Laeisz stockte die Summe auf zwei Millionen Mark auf und führte als Bauherrin die Verhandlungen mit der Stadt. Entworfen wurde die Laeiszhalle in neobarockem Stil von den Architekten Martin Haller und Emil Meerwein, die sich unter anderem mit dem Bau des Hamburger Rathauses einen hervorragenden Namen gemacht hatten.
Karrierestart für einen Radio-DJ
Wie durch ein Wunder überstand die Laeiszhalle den Zweiten Weltkrieg unversehrt. Die britischen Besatzer nutzten das Gebäude vorübergehend als »Broadcasting House« für ihren Militärsender BFN. Chris Howland – wegen seines Charmes und seines schönen englischen Akzents im Deutschen eine der frühen Moderatorenlegenden des NDR – startete hier als Radio-DJ seine Karriere. Beat, Rock, Pop und Jazz fanden in den folgenden Jahrzehnten in der Musikhalle ebenso ihr Zuhause wie alles, was in der Klassik Rang und Namen hatte.
Imker, die auf dem Dach der Laeiszhalle herumklettern, und ein Sänger, der mit einer vollgetankten Harley Davidson auf die Bühne brettert: das altehrwürdige Konzerthaus hat noch viele weitere kuriose Geschichten zu bieten.
Die Säle der Laeiszhalle
Der Große Saal
Der Große Saal der Laeiszhalle fasst über 2.000 Besucher:innen. Mit seiner einzigartigen Glasdecke und seinem prächtigen neobarocken Interieur ist er nicht nur für seine ausgezeichnete Akustik bekannt, sondern zieht seine Gäste schon durch Architektur und Ambiente in den Bann. An der Rückwand der Bühne befindet sich die 1951 von der Firma Beckerath erbaute Orgel, die 2021 verkauft wurde und 2023 durch eine neue, klangvollere Rekonstruktion der 1908 erbauten Originalorgel der Firma Walcker ersetzt wird.
Der Kleine Saal
Der Kleine Saal der Laeiszhalle ist der ideale Ort für Kammermusik, Liederabende, Kinderkonzerte und Jazzevents. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente er eine Zeitlang als Tanzsaal, wurde dann neu ausgestattet und im Jahr 2009 liebevoll wieder in den Zustand des Jahres 1954 zurückversetzt. Heute zählt er zu den wenigen authentisch erhaltenen Konzertsälen im 50er-Jahre-Design. Er bietet Platz für 640 Besucher.
Studio E
Das Studio E ist eine charmante kleine Bühne mit direktem Tageslichteinfall sowie leicht ansteigendem Parkett und einer umlaufenden Balustrade. Der Raum ist terrassenförmig angelegt und bietet 150 Zuschauer:innen Platz.
Brahms-Foyer
Das Brahms-Foyer verdankt seinen Namen der symbolistischen Marmorplastik von Johannes Brahms, die der Leipziger Künstler Max Klinger 1909 für die Laeiszhalle schuf. Das festliche Foyer im 1. Rang ist ein beliebter Ort für Kammermusikkonzerte, Empfänge, Film- und Fotoshootings. Zugleich ist es das gastronomische Zentrum der Laeiszhalle.
Die Orgel
Im Großen Saal befindet sich der originale Orgelprospekt, das heißt, die äußere Hülle der Walcker-Orgel von 1908. In den 50er Jahren wurde diese Orgel von einem Instrument renommierten Orgelbauers Rudolf von Beckerath abgelöst. 2021 wurde seine Orgel nun an eine bayerische Kirchengemeinde verkauft und wird bis voraussichtlich 2026 durch eine Rekonstruktion der Originalorgel von 1908 ersetzt. Der denkmalgeschützte Orgelprospekt bleibt dabei erhalten.
Alter Charme, fit für die Zukunft
Jeweils in den Spielzeitpausen im Sommer wird die Laeiszhalle über mehrere Jahre umfassend modernisiert. Das Haus soll in seiner besonderen, denkmalgeschützten Qualität und der guten Akustik im Großen und Kleinen Saal auf gebäude- und veranstaltungstechnisch hohem Standard zukunftsfähig gemacht werden. Viele Maßnahmen sind für das Publikum eher unauffällig, für die Musiker:innen und Techniker:innen aber umso bedeutender: 2024 werden im Großen Saal Brandschutzmaßnahmen durchgeführt, die Künstlergarderoben verbessert, auf der Bühne wird neue Lichttechnik installiert und die Belüftung wird optimiert. Im Zuge der Erneuerung der Orgel im Großen Saal wird die Bühnenrückwand in ihrem hölzernen Original wiederhergestellt.
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