Internationales Musikfest Hamburg

Programmatische Höhepunkte zum Saisonfinale: Die großen Hamburger Orchester und hochkarätige Gäste widmen sich bei dieser Ausgabe mehr als fünf Wochen dem Motto »Krieg und Frieden«.

© Julian Conrad

»Friede, Friede auf der Erde!« Die Botschaft von Arnold Schönbergs Chorwerk »Friede auf Erden« ist unmissverständlich. Dass sie gleichermaßen Illusion ist, hat nicht nur der Komponist nach Fertigstellung der Partitur selbst eingestanden. Wir alle haben es im vergangenen Jahr in Europa selbst erfahren müssen. Dennoch kann man diese Worte gar nicht oft genug wiederholen. Und so hat Alan Gilbert das spätromantische Werk denn auch gleich für den Auftakt des Internationalen Musikfests Hamburg 2024 ausgesucht.

»Krieg und Frieden« lautet dieses Mal das Motto, in Anlehnung an Leo Tolstois so berühmten wie zeitlosen Roman. Es zeigt, wie Kulturschaffende verschiedener Epochen ihren Umgang mit diesem oft bedrückenden Thema gefunden haben. Sofia Gubaidulina etwa folgt in ihrem großen Oratorium »Über Liebe und Hass« unbeirrbar ihrer Mission, »Liebe dorthin zu bringen, wo Hass regiert«. Nicht fehlen darf bei diesem Musikfest natürlich Beethovens weltumspannende Neunte Sinfonie mit ihrem hymnischen Appell: »Alle Menschen werden Brüder«. Und mit Olivier Messiaens einziger Oper »Saint François d’Assise« über den Friedensstifter und Heiligen Franz von Assisi bringen Kent Nagano und seine Philharmoniker an drei Abenden ein ebenso passendes wie aufwendig inszeniertes Großprojekt auf die Bühne des Großen Saales.

Die Veranstaltungen des Festivals