Cembalo

Hier erstrahlt ein Instrument in all seinen Facetten im Rampenlicht, das sonst meist nur für die Begleitung zuständig ist. Das Cembalo ist nicht nur ein Star der Alten Musik, sondern erlebt eine moderne Renaissance

Jean Rondeau
Jean Rondeau © Daniel Dittus

Von wegen »barocke Nähmaschine«: Das Cembalo hat es wirklich verdient, in einer eigenen Konzertreihe im Rampenlicht zu stehen. Allein schon seine bauliche Varianz vom kompakten Spinett bis zur ausladenden Version mit verziertem Korpus und mehreren Manualen ist ein echter Hingucker. In jedem Fall werden die Saiten dabei von Federkielen angerissen, was dem Instrument seinen charakteristischen, dynamischen Sound verleiht – im Gegensatz zum Anschlag per Filzhammer im Klavier.

Besonders spektakulär in Optik und Klang wird das Finale der Reihe mit bis zu vier (!) Cembali, wenn Ottavio Dantone und seine vor Energie sprühende Accademia Bizantina die Konzerte von Johann Sebastian Bach auf die Bühne der Laeiszhalle bringen. Welche Inspirationen Bach aus der italienischen Musik bezog, etwa von seinem Kollegen Antonio Vivaldi, erforscht dagegen Justin Taylor. Bachs französischer Gegenpart war Jean-Philippe Rameau, dessen originelle Solokonzerte Olivier Fortin zum Auftakt mitbringt. Einer der Pioniere der Cembalo-Musik überhaupt war Louis Couperin; seinen 400. Geburtstag feiert sein Landsmann Jean Rondeau mit einem Marathonkonzert. Mahan Esfahani schließlich, Experte für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, erweitert das Repertoire durch neue Auftragswerke. Mit seinem elektrisierenden Spiel entlockt er dem alten Instrument immer neue und faszinierende Töne.

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