Marcin Wasilewski Trio & Athina Kontou »Mother«
NDR Jazz im Rolf-Liebermann-Studio
Musikalische Völkerverständigung
Eine besondere Qualität des Jazz ist das spontane Wechselspiel von gleichberechtigten Persönlichkeiten. Verschmelzen diese musikalisch wie beim Marcin Wasilewski Trio, dann ist es fast wie ein gemeinsames Fliegen. Das Trio aus Marcin Wasilewski, Slawomir Kurkewicz und Michail Miskiewicz startete 2004 seine internationale Karriere an der Seite von Trompeter Tomasz Stanko und feiert nun beim NDR-Jazzkonzert 30 Jahre Trio-Geschichte. Im zweiten Teil des Konzerts tritt das Quintett »Mother« rund um die griechische Kontrabassistin Athina Kontou auf.
Der Titelsong von Athina Kontous Album »Tzivaeri« könnte aktuell kaum relevanter sein. Im traditionellen Klagelied aus der Ägäis denkt eine Mutter an ihr Kind, das sie in die Emigration schicken musste, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Das griechische Wort »Tzivaeri« (»Mein Juwel«) hat dabei Wurzeln im Türkischen, Arabischen und Persischen. Doch nicht nur etymologisch unterstützt Athina Kontou Grenzenlosigkeit und Völkerverständigung: Die in Köln lebende Kontrabassistin, die in Leipzig und Weimar Jazz studiert hat, baut mit ihrer Band »Mother« musikalische Brücken. Türkische und thrakische Volkstänze, aber auch der Rembetiko, der »griechische Blues«, finden sich auf ihrem gefeierten Debütalbum.
Der Jazz ist ohnehin präsent und im Klang des präparierten Flügels (Lucas Leidinger), in einem feinfühligen Drum-Sound (Dominik Mahnig) und in den vielstimmigen Saxofonen (Luise Volkmann) zu finden. Mit Koray Berat Sari, einem Meister auf diversen Lauten, wird Mother zum Quintett, voller tiefer Melancholie und jubilierender Lebensfreude. Vom Ergebnis auf dem Album »Tziveari« war die ZEIT begeistert: »Perlend, gleißend, mitreißend«.
Besetzung
Set I
Marcin Wasilewski Trio
Marcin Wasilewski piano
Slawomir Kurkiewicz bass
Michal Miskiewicz drums
Set II
»Mother«
Athina Kontou bass
Luise Volkmann saxophone
Lucas Leidinger piano
Dominik Mahnig drums
Koray Berat Sari oud, lavta, bağlama
Veranstalter: NDR
Spielort : Rolf-Liebermann-Studio
Bis 1938 war das Rolf-Liebermann-Studio ein jüdischer Tempel. In der Pogromnacht zerstört, ging es 1941 in den Besitz der Stadt über, später in den des Nordwestdeutschen Rundfunks, der es in einen Konzertsaal umbauen ließ. Heute zählt das Studio mit seinen klassischen Konzerten, Lesungen, Matineen und Jazzkonzerten zu den ersten Adressen für Hamburger Kulturinteressierte.
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Anfahrt
U1: Klosterstern
Bus 34: Oberstraße
Bus 109: Sophienterrassen -
Parken
Auch mit dem Auto ist das Studio über Bundesstraßen und Autobahnen sehr gut zu erreichen, allerdings sind nur bedingt Parkplätze verfügbar.
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Barrierefreiheit
Der Zugang zum Gebäude und in den Konzertsaal ist barrierefrei.
Außerdem verfügt der Saal über eine Induktionshöranlage, die Hörgeschädigten ein intensives Hörerlebnis ermöglicht.
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