Umm Kulthum

Kultfigur, Vorreiterin, Legende: Die ägyptische Sängerin Umm Kulthumm lebt auch 50 Jahre nach ihrem Tod in der Musik weiter. Eine Konzertwoche huldigt ihr Erbe

Das Publikum applaudierte, pfiff, jauchzte und jubelte 30 Minuten lang, bevor sie bei ihrem letzten Konzert 1967 auch nur einen einzigen Ton sang: Umm Kulthum (im frankophonen Sprachraum: Oum Kalthoum). Auch 50 Jahre nach ihrem Tod wird die ägyptische Sängerin überall in der arabischsprachigen Welt verehrt. Ihre Lieder erklingen täglich von Kairo bis Beirut, von Damaskus bis Bagdad, ihre Fotos zieren die Wände unzähliger Teestuben und Kaffeehäuser. Und noch immer wird an jedem ersten Donnerstag im Monat ihre Musik im ägyptischen Radio gespielt – seit den 1930er Jahren der Sendeplatz für ihre Livekonzerte, der ihre Lieder weit über die Landesgrenze hinaus verbreitete und den Traum der arabischen Einheit vorantrieb. Die Straßen waren wie leergefegt, Familien versammelten sich, um der tiefen und volltönenden Stimme Kulthums vier, fünf oder sogar sechs Stunden lang zu lauschen. So wurde sie zur Kultfigur und zur Vorreiterin zugleich. Die Elbphilharmonie setzt ihr nun ein klingendes Denkmal – gemeinsam mit Musiker:innen der nächsten Generationen, die ihre Lieder ins 21. Jahrhundert tragen. Die ersten beiden Abende präsentieren sie in klanglich authentischen Settings der arabischen Musik, die beiden letzten nutzen sie als Basis für Ausflüge in Jazz und Elektro.

Auftakt »Umm Kulthum«: Die Audio-Einführung

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