Oper konzertant
Höchster Musikgenuss entsteht, wenn Opernaufführungen sich rein auf den Klang von Orchester und Gesang konzentrieren.
Nein, die Elbphilharmonie ist kein Opernhaus. Dennoch lassen sich auch hier höchste Opernfreuden genießen – und das sogar in Reinform. Denn konzertante, also rein musikalische Aufführungen haben schließlich den entscheidenden Vorteil, dass man sich ganz auf Musik und Sangeskunst konzentrieren kann. Das Spektrum in dieser Saison reicht von Claudio Monteverdis »L’Orfeo« – einer der ersten Opern der Musikgeschichte – mit Ian Bostridge in der Titelrolle bis zu Bernd Alois Zimmermanns »Die Soldaten«, die zu den wichtigsten Opern des 20. Jahrhunderts zählt. Einst uraufgeführt an der Oper Köln, bringt das dort beheimatete Gürzenich-Orchester Zimmermanns Opus magnum nun auf die Bühne des Großen Saales.
Eröffnet wird der Reigen von Leoš Janáčeks origineller Fabel-Oper »Das schlaue Füchslein «, die der Komponist selbst als sein bestes Werk betrachtete. Mirga Gražinytė-Tyla und das City of Birmingham Symphony Orchestra erhalten dafür Unterstützung vom Hamburger Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor.
Ähnlich naturalistisch geht es im »Freischütz« von Carl Maria von Weber zu, der als »erste deutsche Nationaloper« gilt. Begleitet vom durchweg üppigen, hochromantischen Orchesterklang kämpft darin der junge Jägersbursche Max um die Liebe zur Försterstochter Agathe, bekommt es jedoch mit dem Teufel zu tun. Das fulminante Freiburger Barockorchester liefert damit unter der Leitung von René Jacobs einen passenden Beitrag zum Internationalen Musikfest Hamburg, das sich in dieser Saison dem Motto »Natur« widmet.
Ebenfalls im Musikfest präsentiert das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Alan Gilbert Antonín Dvořáks berühmteste Oper »Rusalka«, die – ähnlich der deutschen Erzählung »Undine« – von Wassergeistern und Nixen handelt und auf slawischen Mythen basiert. Die Besetzung für die märchenhaften Rollen wird zu einem späteren Zeitpunkt online veröffentlicht.