Symphoniker Hamburg / Guy Braunstein
Mendelssohn Bartholdy / Bruch
Ein berühmtes Werk kann manchmal Fluch und Segen zugleich sein – bezogen auf sein Violinkonzert sagte Max Bruch einmal frustriert: »Gehen Sie hin und spielen Sie endlich einmal die anderen Konzerte, die ebenso gut, wenn nicht besser sind!« Dazu zählte er sicher seine »Schottische Fantasie«, die er 1879/80 schrieb: Bruch folgte der damals grassierenden Begeisterung für Schottland – allerdings ohne jemals dort gewesen zu sein! Doch zufällig hatte er eine Sammlung wertvoller Volkslieder gefunden, die ihn »nach und nach immer mehr in ihren Zauberkreis zogen« und zu der wunderbaren Geigenfantasie inspirierten – in der ein alter Barde auftaucht, Dudelsäcke assoziiert werden und die inoffizielle schottische Nationalhymne anklingt.
Zwei Werke von Mendelssohn rahmen das Werk ein: Die Ouvertüre zu »Ruy Blas« entstand 1839 – obwohl Mendelssohn eigentlich Victor Hugos äußerst in Mode stehendes Drama für »infam und schlecht« hielt. Dennoch gelang ihm eine brillante Komposition: Sie stellt meisterhaft die Intrigen dieses Lakaien dar, der unbedingt bei Hofe eingeführt werden will – mitsamt märchenhaftem Prunk und schaurigen Ende. Orchestraler Höhepunkt ist die »Reformationssinfonie«: Mendelssohn war gerade 21 Jahre alt, als er diese »Sinfonie zur Feier der Kirchenrevolution« schrieb. In ihrem Gestus schwankt sie zwischen Leid und Erdulden – doch alles steuert auf den Finalsatz mit dem majestätischen Luther-Choral »Ein’ feste Burg ist unser Gott« zu.
Besetzung
Symphoniker Hamburg
Geza Hosszu-Legocky Violine
Dirigent Guy Braunstein
Programm
Felix Mendelssohn Bartholdy
Ouvertüre zu »Ruy Blas« op. 95
Max Bruch
Schottische Fantasie für Violine und Orchester op. 46
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 »Reformationssinfonie«
Abonnement
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