Portrait Sofia Gubaidulina
Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters / Marin Alsop – Internationales Musikfest Hamburg / NDR das neue werk
Vorliebe für tiefe Töne
An zahlreichen Werk-Etappen ihres umfangreichen Schaffens lässt sich Sofia Gubaidulinas Faszination für die Klänge des tiefen, größer besetzten Streicherapparats ablesen. Werke für ein Ensemble von Cellisten gibt es einige, und auch der Kontrabass spielt in mehreren ihrer Stücke eine herausgehobene, charakteristische Rolle. So lag es nahe, dieser besonderen Vorliebe der bei Hamburg lebenden, heute 92 Jahre alten Komponistin in einem Konzert genauer nachzugehen – und auf diese Weise ein besonderes »Portrait Sofia Gubaidulina« zu gestalten.
Im Zentrum des Abends steht das fünfsätzige Konzert für Fagott und tiefe Streicher, 1975 in Russland entstanden: im Todesjahr von Dmitrij Schostakowitsch. Das selten zu hörende Stück gehört zu denjenigen, denen anzumerken ist, dass Gubaidulina in ihrem »mittleren Stil« durchaus Anregungen dieser Überfigur der sowjetischen Musik aufnahm. Es ist auch bekannt, dass Schostakowitsch die junge Komponistin ermutigte und förderte. Das Faszinosum des Stücks liegt in den ungemein vielfältigen und virtuosen Klangwirkungen des tiefen Registers – und in einer unmittelbar sprechenden Wirkung des Soloparts, den NDR Solofagottist David Spranger übernehmen wird. Flankiert wird das Konzert von zwei Werken für größeres Cello-Ensemble. »Mirage« von 2002 ist mit seinen Lichtfantasien ein schönes Beispiel für den teilweise zur Naturmystik neigenden Stil der späten Gubaidulina. »Am Rande des Abgrunds«, entstanden ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, gehört zu ihren meistgespielten Kompositionen und überrascht mit dem Einsatz zweier klangreicher Aquaphone.
Zum NDR hat Sofia Gubaidulina seit langen Jahren eine enge Verbindung. Unvergessen sind zahlreiche Aufführungen, die der NDR Chor (das heutige NDR Vokalensemble) realisierte – und natürlich die große Uraufführung von Johannes-Passion und Oster-Oratorium in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis im März 2002.
Besetzung
David Spranger Fagott
Christopher Franzius Violoncello
Andreas Grünkorn Violoncello
Yuri Christiansen Violoncello
Christoph Rocholl Violoncello
Valentin Priebus Violoncello
Phillip Wentrup Violoncello
Filip Mikulski Violoncello
Fabian Diederichs Violoncello, Aquaphon
Katharina Kühl Violoncello, Aquaphon
Ekkehard Beringer Kontrabass
Jens Bomhardt Kontrabass
Benedikt Kany Kontrabass
Dirigentin Marin Alsop
Programm
Sofia Gubaidulina
Am Rande des Abgrunds für sieben Violoncelli und zwei Aquaphone
Mirage: Die tanzende Sonne (Fata Morgana)
– Pause –
Sofia Gubaidulina
Konzert für Fagott und tiefe Streicher
Reihe
NDR das neue werk
Festival
Internationales Musikfest Hamburg
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