Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Paolo Carignani
Berlioz / Franck
»Ich wollte die Bratsche in den Mittelpunkt poetischer Erinnerungen stellen, die ich von meinen Wanderungen in den Abruzzen behalten hatte, als eine Art melancholischen Träumer wie Byrons Childe Harold.« Das klingt nach klassisch-französischer »symphonie à programme«. Doch das Klassische interessierte Berlioz nicht, diesen Ausbund an Kreativität und Subjektivität. Was ist diese Harold-Symphonie? Ein Konzert? Eine Sinfonie? Beides ist sie; genauso wie sie Literarisches und Autobiographisches verschmilzt. Sie ist Expression und Reflexion in einem, eine wahre »Symphonie dramatique«! Die Faszination des Sinfonischen, ausgelöst durch Beethoven, trieb nicht nur Berlioz um. Die Sinfonie war die Herausforderung par excellence – in Deutschland wie in Frankreich. Endlich, schon gegen Ende des Jahrhunderts, wagte Cesar Franck, belgisch-deutscher Abstammung, eine Sinfonie. »Was ist das für eine d-Moll-Symphonie?«, fragte verwundert der Kollege Ambroise Thomas. In der Tat, nach dem klassisch dualen Prinzip ist sie nicht gestaltet. Entwicklung? Kaum. Doch eine eigenartige Doppelbödigkeit herrscht da, bis in ihre feinsten Strukturen; und die macht die Musik zu einem singulären erzählenden Ereignis.
Besetzung
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Nils Mönkemeyer Viola
Dirigent Paolo Carignani
Programm
Hector Berlioz
Harold in Italien / Sinfonie in vier Sätzen mit einer Soloviola op. 16
César Franck
Sinfonie d-Moll FWV 48
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