Noah Quartett
Haydn / Ligeti / Brahms
Haydn denkt in Tönen
Der galoppierende Rhythmus des Finales verlieh dem g-Moll-Quartett von Joseph Haydn seinen Beinamen »Reiterquartett«. Ansonsten ist das Werk für Haydns Verhältnisse durchaus schroff und ernst. Es ist Teil eines Zyklus von sechs Quartetten, die als bedeutendster Instrumentalzyklus zwischen seinen beiden Londoner Reisen gilt: ein Höhepunkt der Streichquartettliteratur.
Als »Métamorphoses nocturnes« bezeichnete György Ligeti sein noch in Ungarn entstandenes Erstes Streichquartett im Untertitel. Und tatsächlich vereint das Werk siebzehn verschiedene Formen von Nachtstücken, die in einer Art Variationsform miteinander verbunden sind. Diese Musik klirrt, vibriert, lodert und brennt – und an manchen rhythmisch geprägten Stellen ist sie geradezu urwüchsig und rockt.
Etwa zwanzig Streichquartette soll Johannes Brahms vernichtet haben, bevor er 1873 zwei Quartette veröffentlichte. »Es ist nicht schwer, zu komponieren, aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen«, klagte Brahms einem Freund während der Arbeit an diesen Werk. Nicht nur mit der Wahl der tragischen Tonart c-Moll, sondern auch durch die motivisch-thematische Arbeit, die ganz auf die zyklische Verbindung der vier Sätze zielt, präsentierte sich Brahms auch auf diesem Gebiet als ein würdiger Nachfolger Beethovens.
Besetzung
Noah Quartett
Alexandra Psareva Violine
Michael Stürzinger Violine
Erik Wenbo Xu Viola
Bettina Barbara Bertsch Violoncello
Programm
Joseph Haydn
Streichquartett g-Moll op. 74/3 »Reiterquartett«
György Ligeti
Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«
Johannes Brahms
Streichquartett c-Moll op. 51/1
Abonnement
NDR Kammerkonzerte im Rolf-Liebermann-Studio
Merkliste
Anmeldung erforderlich. Wenn Sie noch kein Elbphilharmonie-Kundenkonto besitzen, können Sie sich schnell und einfach registrieren.