NDR Sinfonieorchester / NDR Chor / RIAS Kammerchor / Hengelbrock
Ein deutsches Requiem
Thomas Hengelbrock ist Spezialist für Aufführungen chorsinfonischer Werke und präsentiert sie gerne in spannungsvollen dramaturgischen Kombinationen. Diesmal konfrontiert er Johannes Brahms’ zutiefst hoffnungsvolles und tröstendes »Deutsches Requiem« mit einem erschütternden Zeugnis von Angst und Unterdrückung: mit Dmitrij Schostakowitschs Kammersinfonie in c-Moll. Unter dem Eindruck des kriegszerstörten Dresden entstanden, ist Schostakowitschs Kammersinfonie dem Gedächtnis der Opfer von Faschismus und Krieg gewidmet. Zugleich verarbeitete der Komponist hier sein persönliches Schicksal eines vom sowjetischen Regime gegängelten Künstlers – hörbar in zahlreichen Zitaten seiner eigenen Musik sowie im massiven Gebrauch seiner tönenden Initialen »D-S-C-H«. »Was den Titel betrifft, will ich bekennen, daß ich recht gern auch das ’Deutsch’ fortließe und einfach den ’Menschen’ setzte«, kommentierte Brahms einmal den bemerkenswerten Namen »Ein deutsches Requiem«. Den sakrosankten lateinischen Text der Totenmesse zu vertonen, wäre ihm als Protestant natürlich nicht in den Sinn gekommen. Stattdessen stellte er eine persönliche Auswahl von Bibelstellen in deutscher Übersetzung zusammen, wobei Verweise auf menschliche Sünde vollständig fehlen. Brahms’ Requiem gestaltet sich damit weniger als Bitte um Seelenfrieden für die Verstorbenen, sondern richtet sich mit der Kraft der Liebe und Musik vor allem an die Hinterbliebenen.
Besetzung
NDR Sinfonieorchester
NDR Vokalensemble
RIAS Kammerchor Berlin
Miah Persson Sopran
Detlef Roth Bariton
Dirigent Thomas Hengelbrock
Programm
Dmitri Schostakowitsch
Kammersinfonie c-Moll op. 110a
Johannes Brahms
Ein deutsches Requiem op. 45
Merkliste
Anmeldung erforderlich. Wenn Sie noch kein Elbphilharmonie-Kundenkonto besitzen, können Sie sich schnell und einfach registrieren.