NDR Kultur Lesung: Elizabeth Strout
Die neue Siegfried Lenz-Preisträgerin
Ein literarischer Abend
»Wie fühlt es sich bloß an, jemand anders zu sein?« Eigentlich kann man diese Frage nicht beantworten – es sei denn, man schreibt: »Es ist meine Antriebskraft, das herauszufinden«, sagt die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout. »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich nicht genau weiß, ob die Person mir gegenüber dasselbe Rot sieht wie ich, ganz zu schweigen davon, ob sie Glück genauso empfindet wie ich. Also muss ich schreiben!«
Das Ergebnis dieses Beschlusses ist eine immense Fülle an Figuren, Gefühlen, Geschichten, kurz: ein gewaltiges literarisches Werk. Elizabeth Strout, geboren 1956 in Portland / Maine, wird dafür mit dem Siegfried-Lenz-Preis 2022 ausgezeichnet. Die Siegfried Lenz Stiftung würdigt sie für ihre Kunst, »mit wenigen Strichen das Panorama von Kleinstädten mit all ihren provinziellen Beschränkungen zu entfalten« und den Menschen in seiner Vielfalt darzustellen: »Sie zeigt die Niedertracht und die Hilflosigkeit ihrer Akteure; sie zeigt deren Sprachlosigkeit und Traurigkeit darüber, was im Leben verpasst wurde. Gleichzeitig mischen die Romane Humor und Tragik und lassen allen Schicksalsschlägen zum Trotz jene Glücksmomente aufblitzen, die das Leben zu meistern helfen«, so die Jury.
Am Vorabend der Preisverleihung im Hamburger Rathaus stellt sich Elizabeth Strout im Rolf Liebermann-Studio des NDR dem deutschen Publikum vor. Im Gespräch mit NDR Kultur-Redakteur Jan Ehlert führt sie uns durch ihr Werk, zu dem u.a. Romane wie »Mit Blick aufs Meer«, »Die Unvollkommenheit der Liebe« und, zuletzt, »Oh, William!« gehören.
Besetzung
Elizabeth Strout Gespräch
Jan Ehlert Moderation
Marta Dittrich Deutsche Lesung
Merkliste
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