NDR Elbphilharmonie Orchester / Leonidas Kavakos / Alan Gilbert

Festival »Age of Anxiety – An American Journey« – 2G+ MIT ABSTAND / Bitte beachten Sie die Programm- und Besetzungsänderung

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 15 | 29 | 49 | 71 | 82
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Urknall der amerikanischen Moderne

Zum Start des Festivals »Age of Anxiety« präsentiert Alan Gilbert orchestrale Schlüsselwerke der amerikanischen Musikgeschichte, die hierzulande fast vergessen sind. Im Zentrum des Programms steht Aaron Copland, Schöpfer jenes unverwechselbaren »amerikanischen« Orchester-Sounds. Er holte sogar einen der größten Staatsmänner seiner Nation auf die Konzertbühne – zumindest in Gedanken: In seinem »Lincoln Portrait« ließ Copland im Jahr 1942 Reden und Briefe des legendären US-Präsidenten rezitieren. Das barg viel politischen Zündstoff – genug, um das Werk während der McCarthy-Ära wegen angeblich allzu »linker« Züge zu verbieten, und genug, um bei einer Aufführung in Venezuela gar eine Revolution gegen das diktatorische Regime anzuzetteln… Im Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters übernimmt der US-Bassist Morris Robinson den Sprecherpart.

Zum glanzvollen Abschluss des Konzerts erklingt Coplands Dritte Sinfonie, mit der der Komponist – um Worte Leonard Bernsteins zu benutzen – ein »amerikanisches Monument, ähnlich dem Washington Monument oder dem Lincoln Memorial« schuf. Das brillante Werk aus dem Jahr 1946 wird von einem pompösen Finale gekrönt, in dem Copland seine populäre »Fanfare for the Common Man« zitierte.

Coplands Meisterwerk wird flankiert mit Musik des Wunderkinds Samuel Barber: Es war kein Geringerer als der italienische Maestro Arturo Toscanini, der sich seinerzeit für Barber einsetzte. Unter Toscaninis Leitung erklang so im Jahr 1938 auch erstmals dessen »Essay for Orchestra« – zusammen mit dem ungleich berühmter gewordenen »Adagio for Strings«, das so viele lohnende Werke Samuel Barbers in den Schatten gestellt hat.

Daran, dass die Musikkultur Amerikas immer auch durch die fruchtbaren Impulse geprägt wurde, die Einwanderer ins Land brachten, erinnert im Programm das Violinkonzert des Exil-Österreichers Erich Wolfgang Korngold: Der geniale Komponist, der seine Wurzeln in der üppigen Spätromantik der Richard-Strauss-Ära hatte, verwendete darin Themen seiner Filmmusiken wieder, mit denen er den »Hollywood-Sound« bis heute prägte. Solist in diesem viel zu seltenen gespielten Konzert ist Stargeiger Leonidas Kavakos.

Besetzung

NDR Elbphilharmonie Orchester

Leonidas Kavakos Violine

Dirigent Alan Gilbert

Morris Robinson Sprecher

Programm

Aaron Copland
Lincoln Portrait für Sprechstimme und Orchester

Samuel Barber
Essay for Orchestra op. 12

Erich Wolfgang Korngold
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35


Zugabe des Solisten:

Francisco Tárrega
Recuerdos de la Alhambra

– Pause –

Aaron Copland
Sinfonie Nr. 3

Festival

Age of Anxiety – An American Journey