Mohammad Reza Mortazavi / Ajam

New Sounds of Iran

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 35
Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 35

Zu sagen, dass Mohammad Reza Mortazavi die kelchförmige Tombak-Trommel spielt, ist eine Untertreibung. Er erweckt sie zum Leben. Wie ein erfrischender Platzregen prasseln seine Finger auf das Fell der Trommel – und die rasend schnellen und dabei verblüffend vielgestaltigen Rhythmen auf das Trommelfell seiner Zuhörer. Geboren in Isfahan (etwa 400 km südlich von Teheran), gewann er mit zehn Jahren das erste Mal den jährlichen iranischen Tombak-Wettbewerb. Heute gilt er als bester Tombak-Spieler der Welt; über 30 virtuose Schlag- und Fingertechniken hat er entwickelt. 2003 erhielt er den Deutschen Weltmusikpreis Ruth. Inzwischen lebt er überwiegend in Berlin, wo er 2010 ein umjubeltes Solokonzert (!) in der Philharmonie gab. Man nehme: orientalische Instrumente wie Ney-Flöte oder Dotar-Laute und moderne Synthesizer, ungezähmte iranische Stammesgesänge und aggressiven Hip-Hop, die rohen Rhythmen persischer Volksmusik und Club-Beats. So lautet das Rezept für Ajam, eine in London beheimatete sechsköpfige Band, die ihren Stil als »Iranian Roots Music« beschreibt. Das Ziel: traditionelle iranische Musik in die Gegenwart zu überführen. Dafür bedient sich Ajam (ein historische Name für nicht-arabische Muslims, die Farsi sprechen) bei der Musik der Basare, der religiösen Riten und Wettkämpfe und versetzt sie in die urbane elektronische Soundkulisse der persischen Community in London. »Ein (inter-)kulturelles Erlebnis«, wie die Band selbst sagt – und absolut tanzbar.

Besetzung

Mohammad Reza Mortazavi Daf, Tombak

***

Ajam

Amin Ajami Gesang, Dotar, Ûd
Parham Ajami Gesang, Balaban, Sorna, Schlagwerk
Arash Fayyazi Gesang, Streichinstrumente
Nari-Man Drumcomputer,Schlagwerk
Shohreh Khaatoon Keyboards, Schlagwerk, Gesang

Sara Fotros Daf