Mathias Weber / Klavierabend

»Verwandlungen« – Érard Festival

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 18 | 28 | 38 | 46
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Variationskunst

Eines der bedeutendsten Prinzipien der Musik ist das der Verwandlung, sei es in der Variationenform, sei es in Sonaten, deren Thema im Laufe der Musikzeit dem Prozess der Veränderung unterliegt. Im Gewordenen die dem Ursprünglichen innewohnenden Möglichkeiten zu erfahren, ist Motto dieses Konzertes. In Beethovens Sonate generieren die feinsinnig-abwechslungsreichen Varianten eines Grundmotivs zwei spannungsreiche, im Charakter gänzlich unterschiedliche Sonatensätze: Beethoven selbst interpretierte den ersten Satz als »Kampf zwischen Kopf und Herz«, den zweiten als »Konversation mit der Geliebten«, womit das Spannungsfeld zwischen dramatischer Zuspitzung und entspannt-fließender Lyrik treffend versinnbildlicht werden konnte.

Robert Schumanns »Sinfonische Etüden« spiegeln in den zwölf als Etüden bezeichneten Variationen einen ganzen Kosmos an Charakteren, ehe die Entwicklung in einem triumphalen Finale gipfelt. Eine glückliche Symbiose dieser Stringenz mit sowohl fantastischen als auch tiefsinnigen Elementen ließen eines der größten Variationswerke der Musikgeschichte entstehen.

Max Regers Studie über Chopins Berceuse repräsentiert einen anderen Typus von Variation: Über einem gleichbleibenden Bass entwickelt sich ein oramental, jugendstilhaftes Rankenwerk. Eine Hommage an Max Reger zu seinem 150. Geburtstag.

Endlich die »Händel-Variationen« von Johannes Brahms. Ein Kaleidoskop von 25 Variationen unterschiedlichsten Charakters über ein barockes Thema wird zu einem folgerichtigen Ganzen gebunden, ehe die kolossale Schlussfuge das Werk krönt und in titanischer Weise die Grenzen des Klaviers auslotet.

Besetzung

Mathias Weber Klavier

Programm

Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier e-Moll op. 90

Robert Schumann
Sinfonische Etüden op. 13

– Pause –

Max Reger
12. Larghetto / aus: Träume am Kamin op. 143

Johannes Brahms
Variationen und Fuge über ein Thema von Georg Friedrich Händel B-Dur op. 24