King Arthur
Gabrieli Consort & Players / NDR Das Alte Werk
Oper ist nicht gleich Oper. In England glaubte man schon damals, es besser zu wissen. Opern zu spielen, wie es auf dem Kontinent Mode geworden war, kam um das Jahr 1700 für die angelsächsischen Bühnen erst gar nicht infrage – man setzte lieber auf eine ganz eigene Theaterkunst, eine kühne Mixtur aus Schauspiel und Musik, angereichert mit Tanzeinlagen und allerlei optischen Zaubereffekten. Henry Purcells »King Arthur«, der 1691 am Londoner Dorset Garden uraufgeführt wurde, gründet in dieser Tradition.
Die eigentliche Handlung um den sagenhaften britischen König wird als fünfaktiges Schauspiel dargeboten, doch wird sie gespiegelt durch musikalische Tableaux, die sogenannten Masques. Und was Purcell dort bietet, gehört zum Feinsten.
Streng kontrapunktische Sätze im Stil eines Anthems treffen auf kraftvolle, fanfarenhafte Chöre, ein derb-bäuerliches Trinklied mündet direkt in die seraphische Huldigung an die »Fairest Isle« Britannien, und die ausgreifende Frost-Szene mit ihren Tremoli und chromatischen Rückungen ist wohl eines der suggestivsten und klangsinnlichsten Musikstücke, die überhaupt je komponiert wurden.
Die Partitur illustriert und kommentiert das dramatische Geschehen – und mitunter konterkariert sie es auch. Oder wie ist es zu verstehen, dass Purcell ausgerechnet zur nationalen britischen Weihefeier mit einer Folge französischer Tanzrhythmen aufwartet?
Paul McCreesh und sein vielfach preisgekröntes Ensemble Gabrieli Consort & Players werden Purcells Meisterwerk zur Aufführung bringen: ein unvergleichliches Hörvergnügen.
Besetzung
Gabrieli Consort & Players
Dirigent Paul McCreesh
Programm
Henry Purcell
King Arthur or The British Worthy / Semi-Opera in fünf Akten Z 628
Fassung von Paul McCreesh und Christopher Suckling
Konzertante Aufführung
Reihe
Oper konzertant
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