Kammerkonzert der Symphoniker Hamburg
Webern / Bruch / Brahms
Fast wie im Jazzclub
Mit dem frühen Klavierquintett von Anton Webern aus dem Jahr 1907 kann man auf einnehmende Weise den Weg von »üblicher Harmonik« zu ambitionierter Freitonalität erleben: Wird man zu Beginn noch von einem angenehmen C-Dur umgeben, das Klavier und Cello bereiten, so gerät die Musik schon nach wenigen Takten – interessant angeschrägt – aus den wohligen Bahnen heraus. Eine seltene Möglichkeit: Musikgeschichte zum Quasi-Anfassen!
Das Klavierquintett g-Moll von Max Bruch beschenkt das Publikum anschließend mit einem Trauer-Choral der Streicher. Doch auch hier ergibt sich ein spannender Kontrast, wenn das Klavier im wärmsten, innigsten B-Dur übernimmt. Im Scherzo – dem dritten Satz von Bruchs 1881 begonnenem Werk – zirpen Streicher lustigste Kurzeinwürfe in den Raum. Ein bisschen Mendelssohn liegt in der Luft. Hochromantische Kammermusik, die sich immer wieder kompositorisch ausgefochtenen Lebensstürmen widmet.
Und das Klavierquintett f-Moll von Johannes Brahms bringt dann beide Pole zusammen: Das Feuer der Leidenschaft bei Bruch – und die Nachdenklichkeit Weberns. Herrlich reißt die Musik sämtliche Vorhänge verhaltener Liebesbeschwörungen herunter. Und in so manchem Satz scheint es schon fast wie im Jazzclub zu grooven. Ein absolutes Meisterwerk aus der Literatur für Streicher und Klavier!
Besetzung
Satoko Koike Violine
N.N. Violine
Fabian Lindner Viola
Jee Hee Kim Violoncello
Per Rundberg Klavier
Programm
Anton Webern
Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello
Max Bruch
Klavierquintett g-Moll
Johannes Brahms
Klavierquintett f-Moll op. 34
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