Händel: Hercules
NDR Vokalensemble / FestspielOrchester Göttingen / George Petrou – Internationales Musikfest Hamburg
Psychogramm einer tödlichen Liebe
Der griechische Sagenheld Herkules lieh dem Oratorium von Georg Friedrich Händel zwar seinen Namen, in den Mittelpunkt des Werkes aber stellte der Komponist das Psychogramm einer Frau: Dejanira, die Ehefrau des Helden. Sie wird von Verlustängsten und Eifersucht zerfressen. Dabei ist ihr der Gatte bei Händel, anders als in der Sage, treu. Das Verhängnis in Gestalt eines Ehekriegs nimmt dennoch seinen Lauf.
Sein Sujet vermarktete Händel in London nicht als Oratorium, sondern als »A New Musical Drama«. Und dieses neue Musikdrama sollte der Glanzpunkt der Saison 1745 werden. Doch dann fielen die Solisten aus, einer nach dem anderen erkrankte, als hätte es schon damals Corona gegeben. Die Uraufführung fand trotzdem statt. Aber sie geriet zum Fiasko. Alle weiteren Vorstellungen sagte Händel ab. Bis heute taucht das Werk kaum in den Spielplänen auf. Vielleicht weil es, ganz untypisch für Händel, Schmerz und Verzweiflung so viel Raum gibt?
George Petrou, neuer Künstlerischer Leiter der Händel-Festspiele Göttingen, entsann sich der barocken Rarität. Mit dem NDR Vokalensemble, dem aus internationalen Top-Instrumentalisten bestehenden FestspielOrchester Göttingen sowie erstklassigen Gesangssolisten gibt Petrou der düsteren Oratoriumsschönheit nun eine neue Chance.
Besetzung
NDR Vokalensemble
FestspielOrchester Göttingen
Andreas Wolf Hercules
Vivica Genaux Dejanira
Anna Dennis Iole
Nick Pritchard Hyllus
Lena Sutor-Wernich Lichas
Dirigent George Petrou
Programm
Georg Friedrich Händel
Hercules / Musikalisches Drama in drei Akten HWV 60
Festival
Internationales Musikfest Hamburg
Schwerpunkt
Oper konzertant
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