Hamburger Camerata

Frühlingserwachen

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 10 | 15 | 21 | 25 | 29
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Vier geniale Frühwerke von drei jungen und einem nicht mehr ganz so jungen Meister hat Ralf Gothóni für das Frühjahrskonzert der Camerata-Saison 2010/2011 zusammengestellt. Bis zu seinem ersten größeren Erfolg als Komponist mit der 1910 erschienenen »Fantasia on a Theme by Thomas Tallis« war Ralph Vaughan Williams vor allem als Organist, Sammler von Volksliedern und Herausgeber eines Kirchengesangbuches hervorgetreten. In dem 1906 von ihm edierten English Hymnal findet sich jene Melodie des großen englischen Renaissance-Komponisten Thomas Tallis, die Williams seinem Erfolgsstück zugrundelegte. Seine Tallis-Fantasia ist ein Tribut an das »Goldene Zeitalter« der englischen Musik. Williams griff dafür die alte Technik der Fantasie auf, bei der sich eine variierte Kernmelodie durch alle Stimmen zieht. Sein Doppelkonzert für Violine und Klavier schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy im zarten Alter von 14 Jahren. Gedacht war das Werk für die Sonntagskonzerte im Hause Mendelssohn; für eine repräsentative Aufführung im Berliner Schauspielhaus komponierte der Jungmeister noch einen Bläsersatz hinzu. Selbstkritisch wie er war, zog der reife Mendelssohn das Werk aber später zurück – und so schlummerte es bis zu seiner ersten Wiederaufführung 1957 im Archiv der Berliner Staatsbibliothek. Die Symphonie »Le Printemps« von Darius Milhaud trägt zwar die stolze Opusnummer 43, sie ist aber tatsächlich ein Frühwerk im Schaffen des immens produktiven Komponisten: Milhaud brachte es auf insgesamt 440 Opera. Die »kleine Symphonie« für Kammerorchester schrieb der 25-Jährige 1917 während der Zeit, als er als Attaché für den französischen Botschafter in Brasilien, Paul Claudel, arbeitete. Wie Mendelssohns Doppelkonzert galt auch George Bizets Erste Symphonie lange als verschollen. Der Komponist schrieb die C-Dur-Symphonie im November 1855 im Alter von 16 Jahren; sie war offensichtlich nur als studentische Hausaufgabe gedacht. Unentdeckt schlummerte Bizets heute so beliebtes Werk bis 1933 in der Bibliothek des Pariser Conservatoire, wo es von einem Bekannten seiner Witwe hinterlegt worden war.

Besetzung

Elina Vähälä Violine

Ralf Gothóni Klavier und Leitung

Programm

Ralph Vaughan Williams
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis

Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester d-Moll

Darius Milhaud
Le printemps für Kammerensemble

Georges Bizet
Sinfonie Nr. 1 C-Dur