Fazıl Say, Klavier

Türkische Nächte / Türk Geceleri

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 20
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Unbekümmert schlägt Fazıl Say eine musikalische Brücke zwischen Orient und Okzident und erobert mit seinem extrovertierten Klavierspiel die Konzertsäle der Welt – als Komponist, Pianist, Jazzer und Weltmusiker. Er entstaubt Klassik-Mythen, holt fast vergessene Folklore wieder in die Öffentlichkeit und zeigt, dass Improvisationen jede musikalische Sparte bereichern. Diese Vielseitigkeit und sein großes Interesse, traditionelle und zeitgenössische türkische Musik in all ihren Facetten zu präsentieren, machen Fazıl Say zum idealen Kurator des Festivals »Türkische Nächte«. Am 27. Mai wird er in der Fabrik einen Querschnitt durch sein Solo-Schaffen präsentieren. Tastenteufel, Brummbär, Charismatiker der Klassik-Szene wird er liebevoll genannt. Die raue, gesellige Atmosphäre der Fabrik wird seine intensiven Piano-Ausflüge zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Wohl kaum ein Werk der klassischen Musik hat eine so inspirierende Wirkung auf Künstler und Rezipienten wie Modest Mussorgskys Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung von 1874. Etliche Komponisten haben den Zyklus, zu dem Mussorgsky durch Bilder des Malers Viktor Hartmann inspiriert wurde, auf ihre ganz persönliche Art und Weise interpretiert und arrangiert. Der Pianist Leif Ove Andsnes ließ sich bei seiner Interpretation in einem Elbphilharmonie Konzert im Dezember 2009 durch Videoinstallationen des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode begleiten. Fazıl Say wird seine ganz besonders intensive Version darbieten. Der zweite Teil des Konzerts ist dem Komponisten Fazıl Say gewidmet: Zu Black Earth ließ er sich von Kara Toprak, einem in der Türkei weit verbreiteten Lied, inspirieren. Der Komponist des Liedes, Asik Veysel (1891-1973), war der letzte große türkische Balladensänger, Endpunkt einer tausendjährigen Tradition. In dem Lied Kara Toprak erzählt Veysel von Einsamkeit und Verlust. Fazıl Say verdichtet in seinen Improvisationen über die Motive der Ballade romantische Klavierläufe mit Elementen aus Folklore und Jazz und schafft so ein Werk von geradezu meditativer Wirkung. Auch in den weiteren Stücken des Abends vereint er klassisch-abendländische und orientalische Einflüsse: »Alla Turca Jazz«, die Fantasie über Mozarts Türkischen Marsch, und die besonders originellen Arrangement der bekannten Gershwin-Melodie »summertime variations« lassen den improvisationsstarken Jazz-Interpreten Say erlebbar werden.

Besetzung

Fazıl Say Klavier

Programm

Modest Mussorgsky
Bilder einer Ausstellung

Fazıl Say
Black Earth / Hommage Aşık Veysel op. 8
Paganini Jazz op. 5b
Alla Turca Jazz
Drei Balladen
Inside Serail

George Gershwin / Fazıl Say
Summertime Fantasy