Elbjazz

Der Vibrafonist Wolfgang Schlüter war eine der bedeutendsten Legenden der ersten deutschen Nachkriegsjazzgeneration. Mit seinem letzten Album »For You« erfüllte sich der ECHO Jazz-Preisträger mit 85 Jahren einen Wunschtraum. Es wurde mit seinem Quartett eingespielt, das seit mehr als zehn Jahren in konstanter Besetzung besteht.

Darüber hinaus schneiderte ihm Dirigent und Arrangeur Wolf Kerschek für diesen Bilderbogen seiner Lieblingskompositionen ein Streichergewand. Die geplante Uraufführung dieses Projektes in der Elbphilharmonie im Rahmen des »Elbjazz« wäre für Schlüter zweifelsohne ein ganz besonderer Höhepunkt seines Musikerlebens gewesen. Doch am 12. November 2018 ist Schlüter überraschend an einem Schlaganfall gestorben. »Ich schätze die Dunkelheit«, sagt Melanie De Biasio, »in ihr kann ich meiner Imagination freien Lauf lassen.« In der Finsternis liegt die Kraft dieser außergewöhnlichen Künstlerin.

Als Kind tanzte sie Ballett und spielte Querflöte in einem Jugendorchester. Sie tobte sich als Sängerin in Rock- und Punk-Bands aus, doch ihre wahre Stimme fand die Frau aus dem belgischen Charleroi erst mit dem hochgelobten Album »No Deal« aus dem Jahr 2013. Nachdem der britische Pianist und Organist Kit Downes zuletzt aufgrund der Verletzung seiner linken Hand mit Klavierstücken nur für die rechte zu hören war, tritt er nun wieder als – beidhändiger – Orgelspieler in Erscheinung. Kein Wunder, dass sein aktuelles Abum »Obsidian« ganz auf seine Solo-Orgelwerke fokussiert. Beim »Elbjazz« zeigt Downes sein Können an der Orgel der Elbphilharmonie.