NDR Elbphilharmonie Orchester & Vokalensemble / Klaas Stok / Alan Gilbert

Beethoven: Sinfonie Nr. 3 »Eroica« sowie Werke von Jóhann Jóhannsson, Einojuhani Rautavaara und Hans Werner Henze

Ticketvorverkauf ab 13.5.2025 um 11 Uhr Tickets ab € 15 15 | 29 | 54 | 79 | 92
Ticketvorverkauf ab 13.5.2025 um 11 Uhr Tickets ab € 15 15 | 29 | 54 | 79 | 92
Alan Gilbert
Alan Gilbert © Marco Borggreve
NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Elbphilharmonie Orchester © Nikolaj Lund
NDR Vokalensemble
NDR Vokalensemble © Marius Engels / NDR
Klaas Stok
Klaas Stok © Hans van der Woerd
  • Foyereinlass 19 Uhr

  • Beginn 20 Uhr

Elektra und andere Anti-Helden

Im Vorfeld der Aufführungen von Richard Strauss’ »Elektra« widmen sich das NDR Elbphilharmonie Orchester und das NDR Vokalensemble unter ihren Chefdirigenten Alan Gilbert und Klaas Stok im gemeinsamen Konzert weiteren Helden-Mythen in der Musik. Dabei wird deutlich: Schon das oft besungene Heldentum an sich ist ein einziger Mythos. Denn so wie Elektra in ihrem vermeintlich aufopferungsvollen Kampf gegen das Unrecht selbst zur besessenen Mörderin wird, so »versagen« auch die Protagonisten dieses Konzertprogramms: Orpheus kann seine Frau Eurydike nicht aus der Unterwelt befreien, weil er sich nach ihr umschaut; Napoleon, dem Ludwig van Beethoven ursprünglich seine »Eroica« widmen wollte, tritt die von ihm proklamierten Menschenrechte mit Füßen; und auch Prometheus, ein weiterer verborgener »Widmungsträger« der selbst zum Mythos gewordenen Sinfonie, macht als sagenhafter Urheber der menschlichen Zivilisation manchen Fehler…

Für den ersten Teil des gemeinsamen Konzerts der beiden NDR Ensembles hat Klaas Stok Chorwerke zusammengestellt, die den Orpheus-Mythos in sehr unterschiedlicher Weise beleuchten. Für Hans Werner Henze, der 2026 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, war Musik stets auch ein Sprachrohr, um auf politische Missstände der Gegenwart aufmerksam zu machen. Die Vertonung einiger Gedichte, die der englische Dramatiker Edward Bond ursprünglich als Kommentar zu seinem Orpheus-Ballett schrieb, waren 1983 etwa zugleich als Protest gegen die argentinische Militärregierung gedacht. Demgegenüber interessierte Rainer Maria Rilke, dessen »Sonette an Orpheus« der finnische Komponist Einojuhani Rautavaara für Chor vertonte, eher die Bedeutung des legendären Sängers als Pionier der Kunst. Für den 2018 verstorbenen Isländer Jóhann Jóhannsson wiederum war Orpheus ein Symbol für »das ungreifbare Wesen der Schönheit und ihre mitunter schwierige Beziehung zum Künstler.«

Ludwig van Beethovens »Eroica« in heroischem Es-Dur wurde von den Nachgeborenen selbst zum Mythos in der Geschichte der Sinfonie erklärt: Vom ersten Takt an zwingt das Werk das Publikum zum aufmerksamen Zuhören, zum Erfassen auch der inhaltlichen Botschaften der Musik – die Zeiten niveauvoller Unterhaltung waren damit vorbei. Wovon die Sinfonie genau erzählt, bleibt allerdings ein Geheimnis: Laut Titel wird die »Erinnerung an einen großen Mann« gefeiert – vielleicht der antike Held Prometheus, den Beethoven mit dem Zitat einer Melodie aus seinem Prometheus-Ballett heraufbeschwört?

Besetzung

NDR Elbphilharmonie Orchester

NDR Vokalensemble

Chorleitung Klaas Stok

Dirigent Alan Gilbert

Programm

Jóhann Jóhannsson
Orphic Hymn

Einojuhani Rautavaara
Orpheus singt für gemischten Chor (Text: Rainer Maria Rilke)

Hans Werner Henze
Orpheus behind the Wire

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«

Veranstalter: NDR

Rund um die Veranstaltung

Elbphilharmonie Plaza

Rundumblick auf der Aussichtsplattform ab zwei Stunden vor dem Konzert

Mehr zur Plaza

Konzertgastronomie

Vor dem Konzert und in den Pausen

Mehr erfahren