Mit der Suite aus Prokofjews wohl meistbewunderter Partitur »Romeo und Julia« geht es mitten ins volltönende Register der Viola. Das Arrangement des berühmten Bratschers Wadim Borisowski entstand mit Erlaubnis des Komponisten und reizt die ganze Klangfarbenpalette und die Bogentechniken des Instruments voll aus: Flageolett-Passagen, atemberaubendes Staccato, doppelte und sogar dreifache Saiten.
Ein virtuoses, schelmisch-exotisches Paradestück für das Cello ist der »Danse du diable vert« von Gaspar Cassadó, Wunderkind aus Barcelona, Student bei Casals, de Falla, Ravel, weltweit konzertierender Cellist; manch ein Cellotalent mag ihn noch als Professor an der Kölner Musikhochschule kennengelernt haben. Sein »grüner Teufel« ist im Tanz vollends vom Rhythmus besessen, beherrscht aber auch märchenhaft-romantische Verführungskünste und jazzige Harmonien.
Nach Piazzollas »Le Grand Tango«, mit dem ihm 1982 einer der prägnantesten Geniestreiche des Tango Nuevo gelang (aus der Taufe gehoben von Mstislaw Rostropowitsch), kommt nun auch die Geige ins Spiel und singt Rachmaninows berühmte »Vocalise« nicht minder sehnsüchtig-schön als seinerzeit Antonina Neschdanowa, Sopran-Diva am Bolschoi, für die Rachmaninow die 14 Lieder op. 34 komponiert hat. Mit der Polonaise op. 4 aus der Feder des jungen »polnischen Paganini« Henryk Wieniawski darf die Violine schließlich auch ihr ganzes virtuoses Profil präsentieren, bevor sich die drei Streicherinnen der Symphoniker Hamburg im Arrangement von Dmitri Sitkowetski mit Bachs Goldberg-Variationen »Denen Liebhabern zur Gemüths-Ergetzung« aufs Allerschönste empfehlen.