Von »Musik voller Zauber und Leichtigkeit« ist da die Rede, von einer Sängerin, die »feinfühlig, stilsicher und pointiert Stimmungen erzeugt«. Die Süddeutsche Zeitung nennt Tabatabai im gleichen Atemzug wie Marlene Dietrich und Hildegard Knef: »Es gibt diese Stimmen, die man sofort erkennt, sie haben einfach dieses gewisse Etwas, das sich auf ewig ins akustische Gedächtnis einbrennt«.
2020 wurde ihre dritte CD »Jagd auf Rehe« veröffentlicht. Vielfalt ist das Zauberwort. Auch Jasmin Tabatabai und ihr musikalischer Partner, der Schweizer Musiker, Komponist und Produzent David Klein, geben sich mit ihrem neusten Programm und der Produktion ihrer dritten gemeinsamen CD dieser Prämisse hin. Keine stilistische Grenze, die nicht gesprengt, kein Genre, das nicht erforscht wird. Was jedoch nicht heißt, dass Beliebigkeit herrscht. Ganz im Gegenteil handelt das kreative Gespann Tabatabai/Klein nach Kurt Weills erfrischendem Credo: »Ich habe den Unterschied zwischen ›ernster‹ und ›leichter‹ Musik nie anerkannt, es gibt nur gute und schlechte Musik«.
Der CD-Titeltrack »Shekare Ahoo« (Deutsch: Jagd auf Rehe), den die in Teheran geborene Tabatabai auf Persisch singt, hat durch die vor allem von Frauen getragenen Proteste im Iran eine brennende Aktualität. Die fragile Intimität, der launische Schalk und die exorbitante Spielfreude von Jasmin Tabatabai werden von ihren versierten Begleitern, dem Pianisten Olaf Polziehn (Patty Austin), dem Bassisten John Goldsby und dem Drummer Hans Dekker (beide WDR Big Band) auf Händen getragen, aber auch mit gnadenlosen Grooves angefeuert und von Saxofonist Klein mit expressiven Soli umschmeichelt.