Without Words – Melting Point Dance

Immer wieder erklingen in der Elbphilharmonie Stücke, die ursprünglich für Ballettaufführungen gedacht waren – und die in diesem Saal natürlich nur konzertant erklingen können. Wie zum Beispiel am 8. Januar 2019, wenn das Bundesjugendorchester unter Kirill Petrenko Strawinskys berühmt-berüchtigtes Ballett »Le sacre du printemps« spielt, flankiert von Musik aus Bernsteins fetziger »West Side Story«. Die pure Musik zu hören hat ja auch seine Vorteile: Das Ohr kann sich dann besser auf ihre Kraft konzentrieren und wird nicht vom Auge abgelenkt. Aber manchmal ist es doch schade. Vor allem, wenn die Musik nach Bewegung geradezu schreit.

Also hat der Choreograf Johnny Lloyd kurzerhand einige Abschnitte dieser Werke in Bewegungen gesetzt. Lloyd ist Tänzer und Assistent bei Sidi Larbi Cherkaoui und längst selbst berühmt für seine Choreografien und Hip-Hop-Kreationen. In Workshops in der Elbphilharmonie hat er über Wochen mit Nachwuchstänzerinnen und -tänzern gearbeitet. Die Ergebnisse lassen sich nun auf Kampnagel bestaunen.

Die Musik kommt an diesem Abend nicht vom Orchester, sondern von Sven Kacirek. Der Hamburger Schlagzeuger und Produzent hat die Werke in Absprache mit Lloyd für Schlagwerk und Elektronik neu arrangiert.

Elbphilharmonie+ ist das Begleitprogramm der Elbphilharmonie und öffnet unterschiedliche Perspektiven auf die Musik im Haus – als Ergänzung zum Konzertbesuch oder als vollwertiges Erlebnis für sich. Interdisziplinäre Begegnungen und Ausstellungen gehören ebenso zum Programm von Elbphilharmonie+ wie Gesprächskonzerte oder Filmvorführungen in Museen, Bibliotheken, Kinos und Stadtteilkulturzentren.