Vadim Repin / Sergei Nakariakov / Maria Meerovitch
Schumann / Grieg / Brahms
Den Trompeter Sergei Nakariakov und den Violinisten Vadim Repin vereint vieles: Beide stammen aus Russland und hatten früh ihren Durchbruch als Musiker. Aber vor allem werden sie heute für ihre Virtuosität gefeiert. Während die beiden Musiker bereits ihr Debüt in der Elbphilharmonie hatten, steht die Dritte im Bunde zum ersten Mal auf der Bühne des Großen Saales: Die Pianistin Maria Meerovitch stammt ebenfalls aus Russland und ist weltweit als Solistin, aber auch kammermusikalische Partnerin gefragt – wie an diesem Abend.
Die klassische »Schuhkarton«-Form des Kleinen Saales bringt Kammermusik bestens zur Geltung, aber auch der Große Saal kann einiges in Sachen kleine Besetzung: Seine Akustik destilliert auch noch die leisesten Töne und feinsten Nuancen aus der Musik. Das durchweg romantische Programm von Schumann über Grieg bis hin zu Brahms erklingt hier also wie unter der musikalischen Lupe.
Schumanns »Fantasiestücke« werden heute wegen ihrer schlichten Form als ein Rückzug des Komponisten in die biedermeierliche Idylle gedeutet. Zum Hintergrund: Schumann schrieb die kurzen Stücke für Klarinette und Klavier während seiner Zeit in Dresden, wo es 1848/49 Unruhen und Aufstände gab. Das »Adagio und Allegro« entstand zur selben Zeit und war in der Originalfassung für Klavier und Horn eine Neuheit: Das moderne Horn setzte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts durch und Schumanns Werk war die erste romantische Komposition für das Instrument.
Das Konzert bietet außerdem eine seltene Gelegenheit, Griegs Dritte Sonate zu hören. Sie zählt zusammen mit Johannes Brahms‘ Sonaten zu den wichtigsten Werken des 19. Jahrhunderts – und fand sogar in Thomas Manns Roman »Doktor Faustus« Erwähnung.
Der Einfall zum Eingangsmotiv seines Trios kam Brahms bei einem seiner ausgiebigen Spaziergänge. Die ersten Töne wirken noch unscheinbar, während sich die Melodik im Verlauf immer mehr wie die Natur in voller Pracht entfaltet. Diese Naturverbundenheit spiegelt sich auch im Klang des Horns wider, das seinen Ursprung in der Jagd hat. Für diesen Spaziergang bündeln Vadim Repin, Sergei Nakariakov und Maria Meerovitch noch einmal ihre Kräfte und schaffen einen runden Abschluss des Abends.
Besetzung
Vadim Repin Violine
Sergei Nakariakov Trompete
Maria Meerovitch Klavier
Programm
Robert Schumann
Adagio und Allegro für Horn und Klavier op. 70
Drei Fantasiestücke op. 73 für Flügelhorn und Klavier
Arabeske C-Dur op. 18
Edvard Grieg
Sonate Violine und Klavier Nr. 3 c-Moll op. 45
– Pause –
Johannes Brahms
Trio für Violine, Horn und Klavier Es-Dur op. 40
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