NDR Kammerkonzert / fabergé-quintett
Onslow und Dvořák
Bass, Tiefe & Drama
Fülle, Dichte, Basis – dafür steht der Kontrabass. Nicht nur den großen sinfonischen Werken, sondern auch der Kammermusik verleiht der hölzerne Riese eine klangliche Sanftheit und Tiefe, die den Klang seiner höheren Geschwister umrundet und komplementiert.
Um seiner Komposition ein zusätzliches Bassfundament zu verleihen, schrieb Antonín Dvořák in seinem Streichquintett Nr. 2 G-Dur eine Stimme für Kontrabass anstelle einer zweiten Cello- oder Bratschenstimme. Auf diese Weise erreichte er einen sinfonischen Streicherklang auch in der solistischen Besetzung. Ursprünglich komponierte er fünf Sätze, von denen er einen jedoch später wieder herauslöste und als »Notturno H-Dur op. 40« für Streichorchester bearbeitete. Das mit einem Kompositionspreis ausgezeichnete Werk und insbesondere sein Scherzo lässt mit Anklängen an tschechische Volksmusik Dvořáks Heimatland erkennen.
Pathetisch getragene Klänge drängen nach vorn – und enden in tänzerischen, mitunter fast jazzigen Rhythmen. George Onslows Streichquintett c-Moll zeigt den »Élan-terrible« des Zeitalters der französischen Revolution. Der Sohn eines englischen Vaters und einer französischen Mutter wurde zu einem der bedeutendsten Kammermusikkomponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nachdem er bei einem Jagdunfall von einer Kugel am Ohr getroffen wurde, ertaubte er fast vollständig – und wurde daraufhin öfter als der »französische Beethoven« bezeichnet. Aufgrund seines immensen Erfolgs wurde er im Jahre 1830 sogar neben Felix Mendelssohn Bartholdy zum zweiten Ehrenmitglied der Philharmonic Society of London. Auch Beethoven und Schubert lobten seinen dramatischen Stil, den er in diesem Quintett transparent, elegant und locker zum Vortrag bringt.
Besetzung
fabergé-quintett
Rodrigo Reichel Violine
Silvia Offen Violine
Torsten Frank Viola
Sven Forsberg Violoncello
Peter Schmidt Kontrabass
Programm
Antonín Dvořák
Streichquintett G-Dur op. 77
– Pause –
Georges Onslow
Streichquintett Nr. 19 C-Dur op. 44
Veranstalter: NDR
Spielort : Rolf-Liebermann-Studio
Bis 1938 war das Rolf-Liebermann-Studio ein jüdischer Tempel. In der Pogromnacht zerstört, ging es 1941 in den Besitz der Stadt über, später in den des Nordwestdeutschen Rundfunks, der es in einen Konzertsaal umbauen ließ. Heute zählt das Studio mit seinen klassischen Konzerten, Lesungen, Matineen und Jazzkonzerten zu den ersten Adressen für Hamburger Kulturinteressierte.
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Anfahrt
U1: Klosterstern
Bus 34: Oberstraße
Bus 109: Sophienterrassen -
Parken
Auch mit dem Auto ist das Studio über Bundesstraßen und Autobahnen sehr gut zu erreichen, allerdings sind nur bedingt Parkplätze verfügbar.
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Barrierefreiheit
Der Zugang zum Gebäude und in den Konzertsaal ist barrierefrei.
Außerdem verfügt der Saal über eine Induktionshöranlage, die Hörgeschädigten ein intensives Hörerlebnis ermöglicht.

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