Staatskapelle Berlin / Daniel Barenboim
Wagner / Bruckner
Bei ihrem ersten Konzert in der Elbphilharmonie wird die traditionsreiche Staatskapelle Berlin mit ihrem Stardirigenten Daniel Barenboim zwei Werke zu Gehör bringen, die zwar noch zur Romantik des 19. Jahrhunderts zählen, jedoch schon weit darüber hinaus weisen.
Zum einen steht mit Vorspiel und Liebestod aus Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde« ein Stück Musik auf dem Programm, das damals Publikum wie Kenner zutiefst schockierte. Denn hier erklang erstmals der berühmt-berüchtigte »Tristan-Akkord«, ein spannungsvolles mehrdeutiges Klanggebilde, das so noch nie zuvor notiert worden war. Der Akkord kam einem Tabubruch gleich und sollte in den Folgejahren nicht nur die herkömmliche Musiklehre in Frage stellen, sondern gar eine regelrechte Krise der romantischen Harmonik einläuten.
Zum anderen wird in an diesem Konzertabend die zukunftsweisende 9. Sinfonie von Anton Bruckner erklingen, einem großen Verehrer Richard Wagners. Mit dieser letzten, unvollendet gebliebenen Sinfonie griff Bruckner tonkünstlerisch nach den Sternen, wollte sie gar »dem lieben Gott« widmen. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1896 komponierte er in einer Sprache, die revolutionärer und extremer war als je zuvor: dissonant, schroff und beinahe verzweifelt. Damit stieß Bruckner das Tor ins 20. Jahrhundert weit auf und ebnete den Weg für seine jüngeren Kollegen Gustav Mahler und Arnold Schönberg.
Besetzung
Staatskapelle Berlin
Dirigent Daniel Barenboim
Programm
Richard Wagner
Vorspiel und Liebestod aus der Oper »Tristan und Isolde« WWV 90
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll
Merkliste
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