Piano//Duo EnsariSchuch
»Eternity« – Werke von Ravel, Schubert, Brahms und Beethoven
Die Entdeckung der Unendlichkeit
Er liebt ihre musikalische Spontaneität und sie schätzt sein Gespür für besondere Programme: Das Piano//Duo EnsariSchuch! Für das gemeinsame Musizieren als Klavierduo braucht es nicht nur musikalische Fähigkeiten, sondern auch fast »blindes« Vertrauen aufeinander. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass Gülru Ensari und Herbert Schuch auch privat eine Verbindung haben: Beide sind seit neun Jahren ein Ehepaar und haben eine gemeinsame Tochter. Die beiden sind eine ideale Konstellation, denn sie vereinen die Vorzüge verschiedener Welten: Herberts Kindheit in Rumänien, sowie Gülrus türkische Wurzeln – und können daher mit einer breiten Palette an musikalischen Farben aufwarten.
In ihrem Programm »Eternity« beleuchten die beiden das Thema Ewigkeit in der Musik und suchen die Antwort auf viele Fragen: Wie erklärt sich Unendlichkeit? Welche Stücke lassen Raum und Zeit vergessen? Wartet hinter dem Tod die Erlösung oder das Nichts? Diesen essenziellen Fragen nähern sie sich über die Werke von Brahms, Schubert, Messiaen und Beethoven an.
Es beginnt mit der f-Moll-Fantasie von Franz Schubert, die zwischen unstillbarer Sehnsucht und Todesnähe pendelt. Danach folgt Beethovens »Große Fuge«, ursprünglich für Streichquartett komponiert, die er kurz vor seinem Tod noch für Klavier vierhändig transkribierte. Lange galt sie als unspielbar und überforderte zu Beethovens Zeiten Publikum und Kritiker. »Es gibt Passagen, die fast wie eine Vorahnung einer Heavy-Metal Musik klingen, und kurz darauf wieder wie eine freie Jazz-Improvisation«, beschreibt das Duo den Charakter dieser Musik.
Nach der Pause erklingen die Variationen von Johannes Brahms, der das legendäre »Engel-Thema« seines verehrten Freundes Schumann bearbeitet hat. Ein Werk, dem, ebenso wie der vorausgegangenen f-Moll-Fantasie von Schubert, die Ahnung einer anderen Welt eingeschrieben ist. Im Stück »Sarmal« (»Spirale«) des Istanbuler Komponisten Oğuzhan Balcı, das während der Corona-Pandemie von Gülru Ensari und Herbert Schuch in Auftrag gegeben wurde, fühlen wir im meditativen Mittelteil die Ewigkeit einer Zeitschleife, in der die Welt während des Corona-Lockdowns zu sein schien.
Bei Ravels Bolero wiederum führt die fast endlose Wiederholung des berühmten Rhythmus’ und die immer wiederkehrende Melodie ebenfalls zu einer Art Trance. Eine besondere Herausforderung bei einem Werk, das so spezifisch die verschiedenen Farben des Orchesters in den Vordergrund stellt, ist es, diese Farbigkeit auf das Schwarzweiß der 88 Tasten zu übertragen. Ravel selbst hat die Bearbeitung seines berühmtesten Werkes für Klavier vierhändig vorgenommen.
Alles in allem eine musikalische Grenzerfahrung, die sich zwischen Nacht und Licht, zwischen Chaos und himmlischer Schönheit bewegt.
Besetzung
Piano//Duo EnsariSchuch
Gülru Ensari Klavier
Herbert Schuch Klavier
Programm
Franz Schubert
Fantasie für Klavier zu vier Händen f-Moll D 940
Ludwig van Beethoven
Große Fuge für Klavier zu vier Händen B-Dur op. 134
– Pause –
Johannes Brahms
Zehn Variationen über ein Thema von Robert Schumann für Klavier zu vier Händen op. 23
Oğuzhan Balcı
Sarmal für Klavier zu vier Händen
Maurice Ravel
Boléro (Fassung für Klavier zu vier Händen)
Merkliste
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