Lubomyr Melnyk
Zwischen Pop und Klassik: Der ukrainisch-kanadische Pianist und Komponist Lubomyr Melnyk ist nicht nur für sein extrem schnelles Spiel bekannt, sondern auch als ein Virtuose der »Continuous Music«. Bei diesem von ihm selbst geschaffenen Stil verbinden sich Einflüsse der amerikanischen Minimal Music mit spätromantischen Melodien.
1948 wurde Melnyk als Sohn ukrainischer Eltern in einem Münchner Flüchtlingslager geboren. Zwei Jahre später wanderte seine Familie nach Kanada aus, wo er bereits in sehr jungen Jahren zu seinem Instrument, dem Klavier fand. Nachdem er in Winnipeg eben dieses Instrument studierte, fand er sich Anfang der 70er-Jahre mit einem Abschluss in Latein und Philosophie, aber ohne konkrete Perspektive in Paris wieder.
Obdach- und mittellos begann er dort die Tanzstunden der experimentellen Pariser Choreografin Carolyn Carlson am Klavier zu begleiten. Unabhängig von klassischen Konventionen und losgelöst von seiner musikalischen Ausbildung begann er dort eine neue Art von Musik zu spielen: spontan und improvisatorisch – inspiriert vor allem von den rhythmischen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer.
Mit dem Sustain Pedal begann er Echos und Hall zu erzeugen und frei fließende Abfolgen von Noten in rasantem Tempo in hypnotische Klangwellen zu verwandeln. Diese Technik in Kombination mit seiner atemberaubenden Geschwindigkeit – tatsächlich hält er noch heute einen Rekord als schnellster Pianist der Welt mit 19,5 Anschlägen pro Sekunde – ermöglichten Lubomyr Melnyk seine Einflüsse aus Minimal Music, Jazz, traditioneller ukrainischer Volksmusik und sogar indischer Klassik gewissermaßen zu einem harmonischen Sturm anschwellen zu lassen und so eine völlig neue Klangsprache zu entwickeln.
Besetzung
Lubomyr Melnyk Klavier
Merkliste
Anmeldung erforderlich. Wenn Sie noch kein Elbphilharmonie-Kundenkonto besitzen, können Sie sich schnell und einfach registrieren.