Jean Guillou, Orgel

Über 50 Jahre war Guillou Organist an der Pariser Kirche St. Eustache. Er hat sie zum Mekka vieler Orgelpilger aus der ganzen Welt gemacht. Denn seine Orgelkunst ist einzigartig, seine zahlreichen Werke und Bearbeitungen eröffnen stets neue unkonventionelle Zugänge zur Königin der Instrumente.

Für sein Konzert an der Elbphilharmonie-Orgel bringt der »Maître« neben seiner Bearbeitung der »Bilder einer Ausstellung« von Modest Mussorgsky sein Opus magnum »La révolte des orgues« mit: Eine Große Orgel, acht rund um das Publikum herum angeordnete, tragbare Orgeln, Schlagwerk und Dirigent sieht die Besetzung dieser Komposition aus dem Jahr 2007 vor, die den klanglichen Reichtum der Orgel mehr als ausschöpft.

»La révolte« nimmt Guillou dabei wörtlich: Das Wort kann »umkehren« bedeuten, aber auch »etwas umblättern«, »nachschlagen«, »erzählen« oder »etwas umwerfen« und neuordnen. »In meinem Inneren schlage ich ein Manuskript mit tausend Episoden über die Orgel im Laufe der Jahrhunderte auf«, hat Guillou einmal gesagt. Seine Mission: Die Orgel von ihrer sakralen Bedeutung lösen und sie den Menschen wieder so nahe bringen wie einst in der Antike. Nicht nur die Musiker sondern auch das Publikum werden hier Teil des »Orgelorchesters«.