Gilberto Gil
Elbphilharmonie Sommer
Auch mit Mitte 70 und nach überstandener schwerer Krankheit brennt Gil noch für seine Musik. Sein neues Album »OK OK OK«, das erste seit neun Jahren und mit gut 30 Musikern aufgenommen, ist seiner Familie gewidmet und lässt seine Karriere Revue passieren. Beim Elbphilharmonie Sommer tritt Gil mit einer Band auf, zu der auch einige seiner Familienmitglieder zählen.
Tropicalia war eine Revolution, eine kurze, aber heftige Bewegung der subversiven Unterwanderung, die Ende der 1960er-Jahre über das diktatorisch regierte Brasilien hinwegfegte. Multi-Instrumentalist Gilberto Gil, Arztsohn aus der Region Bahia im verarmten Nordosten des Landes, war neben Caetano Veloso einer der führenden Köpfe dieser nicht nur musikalischen Rebellion. Seine Vision von brasilianischer Kultur war die einer hybriden widersprüchlichen Vieldeutigkeit, Gils Musik war beides, explizit brasilianisch und international.
Er und die anderen Tropicalistas verschmolzen die Rhythmen von Samba und Bossa Nova mit LSD-getränkter, psychedelischer Rockmusik und komplexer europäischer Avantgarde. Sie liebten João Gilberto genauso wie die Beatles, Jimi Hendrix und Karlheinz Stockhausen. Die spätere Musik von David Byrne, Paul Simon oder Beck würde ohne den Einfluss von Tropicalia wohl ganz anders klingen. Schon 1969 wurde Gil nach England ausgewiesen, 1972 kehrte er zurück und wurde eine der zentralen Figuren brasilianischer Gegenkultur. Nach dem Ende der Diktatur war er später sogar Kulturminister seiner Heimat.
Besetzung
Gilberto Gil guitar, vocals
Roberta Sá vocals
& Band
Programm
»OK OK OK«
Festival
Elbphilharmonie Sommer
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