Mit einer spannenden Uraufführung kehrt die gefeierte Violinistin Janine Jansen zurück in die Elbphilharmonie: Gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester hebt sie ein neues Werk der preisgekrönten schwedischen Komponistin Britta Byström aus der Taufe. Unter der Leitung von Sakari Oramo steht mit Edward Elgars facettenreicher Zweiter Sinfonie außerdem ein sinfonisches Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Und für einen mitreißenden Auftakt sorgt Verdis melodienselige und hochdramatische Ouvertüre zu »La forza del destino«.
Performers
NDR Elbphilharmonie Orchester
Janine Jansen violin
conductor Sakari Oramo
Programme
Giuseppe Verdi
Overture from »La forza del destino«
Britta Byström
Shortening Days for Violin and Orchestra (world premiere)
– Interval –
Edward Elgar
Symphony No. 2 in E-flat major, Op. 63
Mitbringsel aus England und Schweden :Über das Programm
Als Chef des BBC Symphony Orchestra und des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra pendelt Sakari Oramo regelmäßig zwischen dem britischen Königreich und Schweden. Aus beiden Ländern bringt er Werke mit nach Hamburg. Eins, das in Deutschland sträflich unterschätzt und deshalb viel zu selten gespielt wird. Und eins, das vorher noch gar nicht gespielt wurde. Das Programm eröffnet allerdings mit einem Ausflug in den Süden: zu Giuseppe Verdi und der vielseitigen Ouvertüre zu »La forza del destino«, die motivisch bereits die gesamte Dramatik der nachfolgenden Oper umreißt.
»Shortening Days«: so heißt das neue Stück von Britta Byström, ein Auftragswerk des NDR Elbphilharmonie Orchesters und des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra für Violine und Orchester. Janine Jansen wird es gemeinsam mit Oramo aus der Taufe heben – und dafür in Byströms ganz eigene Klangwelt eintauchen. Die erfolgreiche Komponistin, Jahrgang 1977, hat schon Werke für unterschiedliche Besetzungen vom Streichquartett bis zum Duo aus Tuba und Akkordeon geschrieben. Aber die Musik für Orchester ist ihr besonders nahe. »Ich interessiere mich sehr für den Sound«, sagt Byström in einem Interview, »vor allem in den hohen Registern der Instrumente«. So entstehe oft ein besonders ausdrucksvoller Klang. Jedes neue Werk sei für sie wie ein offenes Fenster »und da kann alles Mögliche hineinkommen.«
Für das Schaffen Edward Elgars bleiben die Fenster und Türen hierzulande meist geschlossen, wenn es nicht gerade um »Pomp and Circumstance« geht. Dabei hat Elgar so viel mehr herrliche Musik geschrieben als die majestätischen Märsche. Eins seiner größten Meisterwerke ist die Zweite Sinfonie aus dem Jahr 1911. Dort fesselt der Komponist mit einem breiten Spektrum an Stimmungen. Die Bandbreite reicht vom energisch drängenden Beginn und huschenden Figuren im Scherzo bis zum dunklen Charakter des Larghetto. Ein Satz, dessen Trauermarsch-Ton hier und da an verwandte Gesten im Schaffen von Gustav Mahler erinnert. Sakari Oramo liegt das Werk besonders am Herzen. Er war der Erste, der Elgars Zweite mit einem Orchester außerhalb des britischen Empire aufgenommen hat – und er bringt das Stück jetzt auch zum ersten Mal zum NDR Elbphilharmonie Orchester.