Fotos, die Ran Slavin bei der Arbeit zeigen, enthalten einen scharfen Kontrast. Einerseits ist da die dunkle Silhouette eines Mannes am Laptop. Und dann sind da hinter ihm die leuchtenden Bilderwelten, die er raumfüllend auf Projektionsflächen wirft. Der 1967 in Jerusalem Geborene ist ein multimedial arbeitender Gesamtkunstwerker. In seinen Installationen spielt Musik eine wichtige Rolle. Mit ihr unterstützt und verschärft er die Wirkung der visuellen Darstellung. So entstehen Räume von großer Pracht und Eindrücklichkeit. Dem Besucher dieser Installationen geht es ein bisschen, wie dem Protagonisten seines Work-in-Progress-Films »Insomniac City«. Dieser bewegt sich wie in Trance durch eine Stadt und weiß nicht, ob er lebt oder tot ist. Die eigentliche Hauptrolle kommt Tel-Aviv zu, wo Slavin zurzeit nach Stationen in den USA, London und Singapur lebt. Die menschenleeren Architekturen der Stadt scheinen ein merkwürdiges Eigenleben zu führen. Kleine Halbkugeln gleiten geräuschlos an Säulen auf und ab, Hochhäuser wachsen aus dem Boden oder ändern ihre Form. Die Musik pulsiert organisch und verstärkt den Eindruck, im Inneren eines riesigen Lebewesens gefangen zu sein. So hat man die Stadt noch nicht gesehen. Ran Slavins Werke sind Entdeckungsreisen für alle Sinne.
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Ran Slavin live electronics
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