Finsternis legte sich über die Erde, als Jesus Christus am Kreuz starb und das »Licht der Welt« erlosch. So zumindest erzählt es der Evangelist Matthäus. Lange hat sich in der Kirche der Brauch erhalten, diese Finsternis auch liturgisch nachzuvollziehen: »Tenebrae« heißen die Gottesdienste, die in den Nächten zwischen Gründonnerstag und Karsamstag gefeiert werden, im dunklen, kalten Kirchenraum. Viele Komponisten haben diese düstere Atmosphäre in Musik gefasst, von Carlo Gesualdo (der als Mörder auch allen Grund für ein dunkles Gewissen hatte) bis hin zu Johannes Brahms, der Beethovens Motto »durch die Nacht zum Licht« für sich übernahm. Auf seinem Streifzug durch die kunstvollen Schattenseiten der Musikgeschichte wird der NDR Chor in seinem dritten Abonnementkonzert vom Briten Marcus Creed geleitet, erfahren als langjähriger Leiter des RIAS Kammerchores und ausgezeichnet mit dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2010. Auch er weiß: Ohne Finsternis kein Licht.
Performers
NDR Vokalensemble
director Marcus Creed
Programme
»Tenebrae«
Carlo Gesualdo da Venosa
Ausgewählte Tenebrae-Responsorien
Francis Poulenc
Quatre motets pour un temps de pénitence FP 97
Johannes Brahms
Drei Motetten op. 110
James MacMillan
Tenebrae Responsories
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