Hamburger Camerata / Jermolaj Albiker

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Händel, Telemann und Bach. Sie bilden das Dreigestirn der deutschen Barockmusik. Dabei sind ihre Lebens- und Karrierewege auf bezeichnende Art verflochten. So war der weltläufige Telemann dem soliden Bach stets einen Schritt voraus: Das Rennen um den Posten des Hofkapellmeisters in Weimar gewann Telemann gegen Bach um Längen. Und Thomaskantor in Leipzig wurde Bach nur, weil Telemann den Posten ausschlug. Die Hände von Händel und Telemann wuschen sich dagegen eifrig gegenseitig: Telemann spielte als Operndirektor in Hamburg bevorzugt Händels Werke und der sandte dem Hobbygärtner dafür seltene Pflanzen aus London und plünderte seine Werke: Alleine aus Telemanns »Tafelmusik« lassen sich 18 Zitate bei Händel nachweisen. Für den Grandseigneur des deutschen Gesellschaftsjournalismus und Moderator des festlichen Weihnachtskonzertes, Rolf Seelmann-Eggebert, ist die Beziehung der drei Herrn also ein würdiges Thema. Im Mittelpunkt des Abends steht dabei Georg Friedrich Händel, dessen 250. Todestag 2009 begangen wird. So unterschiedlich ihre Wesensarten sind, einen Zug ihrer Zeit haben alle drei gemeinsam: die zentrale Rolle von Konzerten und Festmusiken in ihrem Werk. Mit seiner »Tafelmusik« gab Telemann 1733 ein umfassendes Kompendium barocker Festmusik heraus. Und verdiente sich bei einem Preis von 8 Reichstalern pro Exemplar ein goldene Nase. – Einer seiner über 200 Käufer war übrigens der Kollege Händel aus London. Händel konnte über »fame & fortune« auch nicht klagen: Zu den 106 Subskribenten seiner Concerti grossi op. 6 zählten Mitglieder der Königsfamilie, reiche Gönner und gelehrte Gesellschaften. Der Meister schob seine Concerti gerne als Pausenmusiken in seine Opern und Oratorien ein. – Das nicht in eine Sammlung eingebundene Concerto Grosso C-Dur HWV 318 schrieb er sogar eigens für die Premiere des Oratoriums »Das Alexanderfest oder Die Macht der Musik« 1736. Seine »Wassermusik« komponierte Händel dagegen schon 1717 für eine Themse-Lustbarkeit seines Arbeitgebers, des englischen Königs. Zusammen mit ihrer feurigen Schwester ist sie heute der Inbegriff barocker Festmusik. Von der Nachwelt – und gerade von den Deutschen – wurde er zwar weit über seine beiden Zeitgenossen gestellt, aber zu seinen Lebzeiten konnte Bach von Erfolgen und öffentlicher Beachtung, wie sie seinen Kollegen zu Teil wurde, nur träumen. Von Bachs Violinkonzert E-Dur wissen wir so lediglich, dass es vermutlich in seiner Köthener Zeit um 1720 komponiert wurde, und dass er es mit dem für seine Zeit typischen Pragmatismus später noch zu einem Cembalokonzert umarbeitete.

Performers

Hamburger Camerata

Rolf Seelmann-Eggebert moderation

Jermolaj Albiker violin

director Jermolaj Albiker

Programme

Georg Friedrich Händel
Concerto grosso C-Dur HWV 318 »Alexanderfest«
Suite Nr. 2 D-Dur HWV 349 »Water Music«

Johann Sebastian Bach
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042

Georg Philipp Telemann
Auszüge aus der Tafelmusik

Georg Friedrich Händel
Concerto grosso c-Moll HWV 326