Alisa Weilerstein, Violoncello / Inon Barnatan, Klavier

Zum Auftakt der diesjährigen Kammermusikreihe der Elbphilharmonie Konzerte betreten zwei herausragende junge Künstler die Bühne im Kleinen Saal der Laeiszhalle: die amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein, Jahrgang 1982, die Kritiker schon mit der legendären Jacqueline du Pré vergleichen, und der israelische Pianist Inon Barnatan. Das langjährige Duo tritt mit einem Programm auf, das Schlüsselwerke der Celloliteratur vereint. Als Einstieg wählen sie die A-Dur Sonate von Beethoven, die der Komponist 1807/08 nahezu zeitgleich mit seiner 5. und 6. Sinfonie schuf. Beethoven hatte mit diesem Werk nicht nur großen Erfolg beim Publikum; auch in den folgenden Jahrzehnten ließen sich Komponisten wie Mendelssohn und Brahms davon anregen. Sowohl Samuel Barbers Sonate op. 6 als auch Leoš Janáčeks »Pohádka« bilden in den jeweiligen Oeuvres der beiden Komponisten die einzigen Sonaten für Cello und Klavier. Beide Künstler waren mit der Aufführung dieser Werke ausgesprochen erfolgreich: Barber gewann 1935 unter anderem mit dieser Sonate den Prix de Rome, Janáček leitete 1910 mit der vielbeachteten Uraufführung von »Pohádka« seinen Durchbruch als Komponist ein. Als Schlusspunkt des Konzerts erklingt eines der wenigen Kammermusikwerke von Sergej Rachmaninow. Der Komponist schrieb 1901 die ausdrucksvolle Cello-Sonate op. 19 in einem regelrechten Schaffensrausch und konnte damit eine mehrjährige psychische Krise erfolgreich überwinden. Mit der interessanten Auswahl dieses Konzertprogramms darf man gespannt sein auf einen virtuosen Kammermusikabend auf allerhöchstem Niveau.