Hamburger Camerata

Ungarische Serenade: Zum 85. Geburtsjahr von György Kurtág

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Für das Abschlusskonzert der Saison 2010/2011 konnte die HAMBURGER CAMERATA den jungen Schweizer Dirigenten Simon Gaudenz gewinnen. Gaudenz erhielt im Februar 2009 mit dem Deutschen Dirigentenpreis die höchstdotierte Auszeichnung für Dirigenten in Europa. In seinem Debütkonzert bei der Camerata widmet Gaudenz sich nun dem Musikland Ungarn: Auf dem Programm stehen vier große ungarische Komponisten des 20. bzw. 21 Jahrhunderts und der Wahlungar Joseph Haydn. Die Pioniere der ungarischen Musik im 20. Jahrhundert waren die Komponisten und Volksliedforscher Zoltán Kodály und Belá Bartók. Mit ihrer umfassenden Sammlung nationalen Liedguts legten sie zugleich die Basis für ihren kompositorischen Stil. Kodálys »Ungarisches Rondo« etwa ist tief verwurzelt in der Volksmusik. Weniger zitathaft ist Bartóks Werk; er verwendete kaum konkrete Volksliedmelodien, sondern wollte den Geist und das Temperament der alten Bauernlieder in seiner Musik wieder aufleben lassen. Bartóks Divertimento entstand 1939 für das Basler Kammerorchester des Mäzens Paul Sacher. Einer der prägenden Lehrer des ungarischen Musiklebens war Leó Weiner. Als Professor für Kammermusik am Budapester Konservatorium unterrichtete er u.a. Antal Doráti, Géza Anda, Georg Solti und György Kurtág. Obwohl als Komponist eigentlich der Romantik verpflichtet, näherte Weiner sich in den 1930er-Jahren mit Stücken wie seinem Divertimento Nr. 1 dem von der Volksmusik inspirierten Stil seiner Kollegen Kodály und Bartók an. Ungarns größter lebender Komponist ist György Kurtág, dessen 85. Geburtstag im Februar 2011 gefeiert wird. Der Komponist Kurtág sagt von sich: »Meine Muttersprache ist Bartók.« Darüber hinaus ist Kurtág einer der großen Musiklehrer seines Landes. Wie sein Lehrer Leó Weiner unterrichtete auch er lange in Budapest Kammermusik. Die Urfassung von »Merran’s dream« entstammt seiner fünfbändigen Klavierschule »Jatékók« (Spiele), die gleichberechtigt neben Bachs Klavierübungen oder Bartóks »Mikrokosmos« steht. Den größten Teil seines langen Lebens verbrachte Joseph Haydn als Hofkapellmeister der Fürsten von Esterhazy im westungarischen Eisenstadt. Aus seinen ersten Jahren auf Schloss Esterháza stammt das wahrscheinlich zwischen 1762 und 1765 komponierte Konzert C-Dur Hob. VIIb:1. Das Werk galt lange als verschollen; erst 1961 wurde in einem böhmischen Archiv eine handschriftliche Kopie entdeckt.

Performers

Hamburger Camerata

István Várdai violoncello

director Simon Gaudenz

Programme

Leo Weiner
Divertimento Nr. 1 op.20

Joseph Haydn
Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1

Leo Weiner
Romanze für Violoncello, Harfe und Streicher op. 29

Zoltán Kodály
Ungarisches Rondo

György Kurtág
Merran’s dream - Caliban detecting - Rebuilding Miranda’s dream / Játékok
Ligatura Y

Béla Bartók
Divertimento für Streichorchester Sz 113